Julia Kerzel/Universität Bamberg

Claudia Esch, Thomas Schley und Andrés Moncho Brunengo freuen sich über den erfolgreichen Abschluss der Vertiefungsstufe und die internationalen Zertifikate.

Julia Kerzel/Universität Bamberg

Sebastian Kempgen, Vizepräsident für Lehre und Studierende, überreicht Carmen Archie ihr Zertifikat.

Julia Kerzel/Universität Bamberg

Die Teilnehmenden mit ihren Zertifikaten

Das Erfolgsrezept für bessere Lehre

FBZHL verleiht Zertifikate an engagierte Seminarteilnehmende

Immer mehr Dozierende der Universität Bamberg versuchen, nicht nur in der Forschung voranzukommen, sondern auch in der Lehre zu punkten. Dabei hilft ihnen die Teilnahme an Seminaren des Fortbildungszentrums Hochschullehre. Für ihr erfolgreiches Engagement konnten am vergangenen Donnerstag 12 von 33 Lehrenden persönlich ihr Zertifikat in Empfang nehmen.

Das Fortbildungszentrum Hochschullehre (FBZHL) Bamberg ist auf die hochschuldidaktische Fortbildung der Dozierenden ausgerichtet. In den zur Zeit 47 offenen Seminaren lernen die Dozierenden, wie man Lehrveranstaltungen und Prüfungen optimal plant und durchführt. Haben sie eine bestimmte Anzahl an Kursen absolviert, bekommen sie dafür bei einer kleinen Feierstunde ein Zertifikat verliehen.

Die Kurse der Grund- und Aufbaustufe gliedern sich in die fünf Bereiche Lehr-Lern-Konzepte, Präsentation und Kommunikation, Mündliche und schriftliche Prüfungen, Reflexion und Evaluation sowie Beraten und Begleiten. Sie stehen allen Lehrenden der Universität offen. Zusätzlich bietet das FBZHL spezielle Trainings für studentische Tutorinnen und Tutoren, Workshops und Coachings für Professorinnen und Professoren und Privatdozentinnen und Privatdozenten sowie auf Anfrage zielgruppenspezifische Seminare und individuelle Lehrreflexionsgespräche an.

„Die meisten Teilnehmenden der Vertiefungsstufe belegen sogar mehr als 200 Arbeitseinheiten“

Die Grund- und Aufbaustufe umfasst jeweils mindestens 60 Arbeitseinheiten und soll wichtige didaktische Kenntnisse und Methoden vermitteln. Der Transfer des Erlernten steht insbesondere in der Vertiefungsstufe im Vordergrund, die es seit dem Wintersemester 2013/14 gibt. Diese dritte Zertifikatsstufe über weitere 80 Arbeitseinheiten setzt sich ausführlich mit Reflexion und Transfer auseinander und lädt die Teilnehmenden dazu ein, die „erworbenen Fähigkeiten in der Lehrpraxis umzusetzen und zu reflektieren, was zum Beispiel durch kollegiale Hospitation, Durchführung eines Lehrprojekts und das Erstellen eines Lehrportfolios geschieht“, so Uta Gärtner, Koordinatorin des FBZHL Bamberg. „Die meisten Dozierenden, die die Vertiefungsstufe absolvieren, belegen insgesamt sogar mehr als 200 Arbeitseinheiten“, zeigt sich Gärtner von diesem Engagement begeistert.

Die neue Vertiefungsstufe stellt auch einen Teil des im Oktober 2011 gestarteten Projektes ProfiLehrePlus dar, das der Vizepräsident für Lehre und Studierende Prof. Dr. Sebastian Kempgen als „Meilenstein für die Lehre“ bezeichnet. Bei der Zertifikatsverleihung des FBZHL an Bamberger Dozierende aus verschiedenen Fachbereichen am Donnerstag, 20. November, würdigte er in seiner kurzen Ansprache dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Angebot aus dem Qualitätspakt Lehre. ProfiLehrePlus umfasst zielgruppenspezifische Veranstaltungen wie zum Beispiel Seminare für Lehrneulinge der unterschiedlichen Fakultäten und finanziert eine Personalstelle des FBZHL.

Kooperation mit den Universitäten Bayreuth und Erlangen-Nürnberg

Das FBZHL kooperiert seit seiner Entstehung im Jahr 2002 mit den Fortbildungszentren Hochschullehre Bayreuth und Erlangen-Nürnberg. Teilnehmende von diesen Universitäten kommen nach Bamberg sowie Bamberger Dozierende an die beiden anderen Standorte, um Seminare zu besuchen. Kosten wie beispielsweise für das Programmheft und die gemeinsame Homepage sowie die externen Trainerinnen des Seminars Lehrportfolio aus der Vertiefungsstufe können somit gedrittelt werden. Im restlichen Bereich teilen sich die Universitäten die Expertise der Koordinatorinnen und Koordinatoren der Fortbildungszentren, die selber nicht nur das Seminarprogramm planen und organisieren, sondern auch Seminare halten.

Uta Gärtner ist froh über die „enge Kooperation mit den beiden anderen Universitäten“. Dennoch freut sie sich auch über eigene Besonderheiten des FBZHL in Bamberg. Pünktlich zur Verleihung bekommen die Absolventen der Vertiefungsstufe ihr Zertifikat in neuem Layout und mit englischer Übersetzung der einzelnen Seminartitel und -inhalte überreicht. Das international verwendbare Zertifikat ist ein Novum in der Hochschullandschaft.

„Sich selber als Lehrperson kennenlernen“

Claudia Esch, Dozentin der Mittelalterlichen Geschichte, und Thomas Schley aus dem Fachbereich Wirtschaftspädagogik sind unter den ersten erfolgreichen Absolventen der Vertiefungsstufe. Auch sie erhielten bei der Feierstunde ihr Zertifikat. Esch freut sich, das „Gelernte aus den vorherigen Stufen anwenden zu können.“ Ihrer Meinung nach ist die Vertiefungsstufe „eine sinnvolle Ergänzung der Grund- und Aufbaustufe“. Vor allem das Lehrprojekt empfindet sie als „sehr anregend“, da man dabei ein individuelles Lehrkonzept selber entwickelt. Schley gefällt die Möglichkeit, bei anderen Teilnehmenden der Stufe hospitieren zu können. „Dadurch kann man die Interaktion und seinen Medieneinsatz in eigenen Seminaren besser reflektieren“, so der Dozent. Er sieht einen Wandel im Ansehen der Lehre. „Früher spielte die Lehre in Berufungsverfahren keine große Rolle. Da wurde mehr auf Forschung, Publikationen und Gremienarbeit geblickt. Inzwischen muss man in vielen Fächern auch ein Lehrportfolio vorlegen, wenn man sich um eine Professur bewirbt. Es ändert sich also etwas.“ Die Dozierenden sind sich einig, dass dazu an der Universität Bamberg vor allem das FBZHL beiträgt.

Bei Interesse am Angebot des FBZHL Bamberg und der Kooperationspartner finden sich weitere Informationen unter www.fbzhl.de.

Hinweis

Diesen Text verfassten Julia Kerzel für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.