Die CityBox ist eine Produktidee des Startup-Unternehmens THE BOX, ...

... die Touristen bei ihrer kulinarischen Reise durch Bambergs Welterbe begleiten soll. (Foto: Pressestelle)

Gegründet wurde das Unternehmen von den Studenten Sebastian Giemula, Suyoung Huh, Martin Polster und Andrey Larin. (Foto: Fotodesign Ina E. Brosch)

- Felix Hofmann

Von der Idee zum eigenen Unternehmen

Einmal fühlen wie Bill Gates oder Mark Zuckerberg

Stolz präsentieren die vier jungen, studentischen Gründerväter des Unternehmens THE BOX eine verschließbare Tragetasche aus hochwertigem Material, bedruckt mit der einprägsamen Silhouette Bambergs. Dieser Prototyp der CityBox soll zunächst Bamberger Touristen helfen, sich in der Stadt zurechtzufinden. Danach dient sie ihnen als Souvenir für Zuhause. Entsprechend ist die Tasche gefüllt mit Bier, Schokolade und Gutscheinen, aber auch mit Flyern, Veranstaltungshinweisen und Stadtführern. THE BOX verspricht, man würde damit „keine Sehenswürdigkeit, kein Souvenir und keine der zahlreichen ansässigen Brauereien verpassen“. Gleichzeitig bietet die CityBox kleinen und mittelständischen Unternehmen die Möglichkeit, durch Werbung auf sich aufmerksam zu machen – aufgedruckt auf, aber auch als Informationsmaterial oder Produktprobe in der Tasche. Das von den Studenten entwickelte „Box-Konzept“ bietet darüber hinaus Potenzial für eine Vielzahl alternativer Motto-Boxen wie etwa für eine „Männer-Box“ oder eine „Wellness-Box“.

Fünf Euro symbolisches Startkapital

Entstanden ist die Idee für die CityBox aus der Vorbereitung für den 5-Euro-Business-Wettbewerb, dessen Regionalausscheid vom Dezernat Forschung & Transfer der Universität Bamberg und dem EXIST-Büro der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg mitorganisiert wurde. Es handelt sich um einen Gründerwettbewerb, bei dem die Teilnehmer mit fünf Euro symbolischem Startkapital eine Geschäftsidee entwickeln sollen, bestenfalls bis zur Verwirklichung der Unternehmensgründung. Zu Beginn der CityBox stand ein Brainstorming: Was macht Menschen glücklich? Wie können wir ein interessantes Produktangebot bündeln? Aus der Vielzahl der gesammelten Ideen ermittelten die vier Studenten die für sie erfolgversprechendste: die CityBox. Während der Wettbewerbsphase wurden die jungen Unternehmensgründer durch Seminare und Workshops und von einem Paten aus der Wirtschaft unterstützt, Wilfried Kämper von Magnat Bauelemente GmbH. Belohnung war im Juli 2011 der 3. Platz im Wettbewerb.

Multikulturelles Team

Obwohl sich die vier Studenten erst beim diesjährigen Gründerwettbewerb kennenlernten, funktionierte das multikulturelle Team – drei BWL- und ein Informatikstudent – fast reibungslos. Natürlich bestanden anfangs gewisse Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dem Südkoreaner Suyoung Huh, dem gebürtigen Russen Andrey Larin, dem einzigen waschechten Deutschen Martin Polster und dem Vierten im Bunde, Sebastian Giemula aus Polen. Doch sobald man sich einmal verstanden hatte, belebten die unterschiedlichen kulturellen Ansichten und Prägungen den kreativen Schaffensprozess.

Ihre theoretischen Kenntnisse konnten die Studenten in der Praxis nutzen, um ihre Idee in einen Business-Plan zu verwandeln und diesen in die Praxis umzusetzen. Martin Polster, Student der Angewandten Informatik, gestaltete die Internetseite, Andrej Larin brachte seine fachliche Kompetenz aus dem BWL-Studium in das Unternehmen ein. Dazu zählen auf der einen Seite Soft Skills wie zum Beispiel, Konflikte im Team zu lösen, auf der anderen Seite aber auch Wissen aus dem Bereich Marketing, das er sich in Vorlesungen aneignete. Auch die Frage, welche Rechtsform bei der Neugründung des Unternehmens gewählt werden sollte, fiel in seine Verantwortung: Das Unternehmen ist nun eine GbR, eine Gesellschaft bürgerlichen Rechtes, bei der sich mehrere Gesellschafter zusammenschließen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen.

Hindernisse auf dem Weg zum eigenen Unternehmen

Die größte Hürde für das junge Startup-Unternehmen stellte nicht etwa das nicht gerade üppige Startkapital von fünf Euro dar. Viel mehr Schweiß vergossen die Teilnehmer bei der Investorensuche.  Bei den Großbetrieben kam es meist gar nicht zu Gesprächen. Einige mittelständische Unternehmen in Bamberg gaben an, zur Zeit nicht über ausreichend finanzielle Mittel zu verfügen. Deshalb gibt es bisher nur den Prototyp der CityBox.

Aufgeben wollen Martin, Andrey, Suyoung und Sebastian und jedoch keinesfalls. Beim Wettbewerb hatten sie erlebt, wie es sich anfühlt, selbst eine Geschäftsidee in die Tat umzusetzen. Ihr Fazit nach dem Wettbewerb lautete deshalb: „Ziemlich gut!“, ganz unabhängig von der guten Platzierung. Sich einmal fühlen wie ihre berühmten Pendants, die es schon geschafft haben – Bill Gates, Gründer von Microsoft, oder Mark Zuckerberg, Gründer von Facebook – war für die Studenten eine zusätzliche Motivation, trotz der Schwierigkeiten und Rückschläge bei der Investorensuche an ihrer Idee festzuhalten. Dass genügend Selbstvertrauen vorhanden ist, merkt man im Gespräch mit Andrey Larin, der für das Relations Management zuständig ist: „Die CityBox ist erfolgreich!“ Durchhalten und fest an sich glauben, das war eine der Lektionen des Wettbewerbs. Die vier Studenten wollen die CityBox bis zum Sommer 2012 zur Marktreife bringen. Sie hoffen, dass im nächsten Sommer dann Scharen von Touristen mit schicken CityBox-Tragetaschen zu sehen sind.