Gemeinsam mit dem Bamberger Oratorienchor führte der Unichor die D-Dur-Messe von Antonin Dvořák auf. (Fotos: Mario Wenderoth)

Auf der Orgelempore gaben Chöre und Solisten ihr Bestes.

Die Zuhörer lauschten aufmerksam den Klängen in der voll besetzten Heinrichskirche.

Stimmungsvolles Konzert

Unichor führte D-Dur-Messe von Dvořák auf

Nachdem Christoph Dartsch, Dirigent des Bamberger Oratorienchors, für das Sommersemester auch die Leitung des Unichors übertragen wurde, lag es nahe, mit beiden Ensembles ein Gemeinschaftskonzert zu machen. Dartsch nahm jedoch kein groß dimensioniertes Werk der Chorliteratur in Angriff, sondern wählte Antonin Dvořáks Messe D-Dur op. 86 für Soli, Chor und Orgel. Dieses weniger bekannte, scheinbar bescheidene Werk wusste seinen Liebhaberstatus als Juwel der romantischen Kirchenmusik in dieser Realisierung zum Semesterabschluss nun stimmungsvoll zu behaupten.

Da war zunächst der großartige Klang der Walcker-Orgel in St. Heinrich, auf der Tobias Fischer – einmal als „Ouvertüre“ und ein weiteres Mal vor dem Credo – je einen Satz aus der 6. Orgelsymphonie von Charles-Marie Widor, dem Begründer dieser Gattung, zu Gehör brachte. Erst in vollem Werk (optimal abgestimmt auf den Kirchenraum), dann mit geschlossenem Schwellwerk, wie aus der Ferne, arbeitete Fischer die kontrastierenden und sich schließlich vereinenden Themen dieser stellenweise an Mendelssohn erinnernden Musik heraus, die sich im Übrigen, wie es ja der Plan war, überzeugend mit Dvořáks Tonsprache verband.

Dann kam der erste Pianissimo-Einsatz des Chors, der sich auf der Orgelempore postiert hatte. Teile des Alts und Soprans sangen seitlich von der Galerie her. Der Zuhörer befand sich so inmitten der Musik, die sich im 6/4-Takt in mehreren Schüben zum dreifachen Forte emporwiegte.

Leise Stimmen mit starker Wirkung

Während die Sopranstimmen in kräftigeren Passagen zuweilen etwas „drückten“, war die Wirkung der leisen Stellen auffallend stark, so etwa wie beim „Gratias“ im Credo mit einer jeweils dreistimmigen Passage für die Frauen- und Männerstimmen.

Die vier Vokalsolisten, Nina Dörfler (Sopran), Johanna Sander (Alt), Martin Fösel (Tenor) und Martin Popp (Bass) gestalteten ihre Partien dem Charakter des Werks gemäß durchweg mit lyrischer Kontemplation.

In den Chorsätzen, so wurde es an diesem Abend in der voll besetzten Heinrichskirche offenbar, bietet diese Messe vor allem für Alt und Tenor wirkungsvolle Passagen, und so sind es charakteristischer Weise diese beiden Stimmen, die gegen Schluss das Agnus Dei in unwiderstehlicher Simplizität einleiteten, bevor das Werk, für dessen Entdeckung und Erleben das Publikum den Ausführenden mit lang anhaltendem Applaus dankte, im dreifachen Piano ausklang.

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Diesen Pressetext verfasste für die Pressestelle der Universität Bamberg
Tobias Fichte
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