Urkunde Heinrichs II. für die bischöfliche Kirche zu Bamberg (DH II. 144)

(Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg den Ort Schambach. Frankfurt 1007 November 1.)

Unter großen Mühen und gegen viele Widerstände war es Heinrich II. gelungen, das Bistum Bamberg zu gründen. Um das neue Bistum überhaupt funktionstüchtig zu machen, sorgte er für eine Grundausstattung. Eine Serie von 27 Dotationsurkunden wurde ausgestellt und auf den 1. November 1007, also den Gründungstag, datiert. In den nächsten Jahren folgten zahlreiche weitere Schenkungen. Durch intensive diplomatische Untersuchungen kann man zum Teil sogar die Abhängigkeiten der Urkunden voneinander erkennen. Das vorliegende Diplom, durch das der Ort Schambach übertragen wurde, war vermutlich eines der ersten, das als Vorlage für weitere diente. Man weiß durch die Studien allerdings auch, dass die Urkunden trotz der Datierung auf den Tag der Gründungssynode in Frankfurt zum Teil erheblich später ausgefertigt wurden. Anders ist es wegen des Arbeitsaufwands für die Notare auch kaum denkbar.
Für die königliche Kanzlei bedeutete die Betreuung der Bamberger Angelegenheiten eine außergewöhnliche Zusatzbelastung. Aus diesem Grund übertrug man dem Notar ED die Verantwortung für die Schreibarbeiten für Bamberg. Zu seiner Entlastung wurde eigens ein Schreiber eingestellt, der nur nach Diktat und ausschließlich für Bamberg schrieb. In der Edition trägt er die Sigle Ba. I. Bis 1009 blieb diese "Unterabteilung" bestehen. Aber auch darüber hinaus lassen sich Schreiber als Nachfolger des Ba. I nachweisen, die ebenfalls nur für Bamberg arbeiteten. ­ In diesem Fall wurde die Urkunde von ED verfasst und geschrieben, Ba. I trug die Datierungszeile nach.
(Tania Brüsch)

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