(Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg die zu Forchheim gehörigen Ortschaften und Eigenleute mit Ausnahme der in Forchheim selbst vorhandenen. Frankfurt 1007 November 1.)
Für die Erstausstattung des von ihm gegründeten Bistums Bamberg ließ Heinrich II. eine Serie von 27 Urkunden ausstellen und auf den Tag des Gründungsaktes datieren. So tragen diese Urkunden alle das Datum 1. November 1007, obwohl es allein vom Arbeitsaufwand her nicht möglich gewesen wäre, die Dokumente an einem einzigen Tag herzustellen. So lässt sich auch nachweisen, dass viele der Urkunden erst im Verlauf der Zeit ausgefertigt wurden.
Die Urkunde Heinrichs, mit der dem Bistum Bamberg die zu Forchheim gehörigen Ortschaften und Eigenleute mit Ausnahme der in Forchheim selbst wohnenden geschenkt werden, ist (ähnlich wie DH II. 170) ein Sonderfall. Zwar war der Schreiber Ba. I, der ausschließlich für Bamberger Angelegenheiten beschäftigt war, seit 1007 tätig, da in der Rekognitionszeile jedoch Gunther als Kanzler genannt wird, kann die Urkunde erst viel später geschrieben worden sein. Die letzte Urkunde Eberhards als Kanzler ist vom 4. November 1008, die erste Gunthers wurde am 12. März 1009 ausgestellt. DH II. 169 kann also frühestens in diesem Zeitraum entstanden sein. Da der Schreiber Ba. I im November 1009 aus der Kanzlei ausschied, muss die Urkunde für Bamberg davor geschrieben worden sein.
Ein möglicher Grund für diese Verzögerung, der ebenso auf DH II. 170 (Schenkung des predium Forchheim an Bamberg) zutreffen könnte, ist der Umstand, dass Heinrich II. im Juli 1002 die Abtei Forchheim an eine Eigenkirche Bischof Heinrichs von Würzburg geschenkt hatte (DH II. 3). Nun konnte man sich wegen des Besitzes nicht einigen. Zu einer Lösung kam es erst im Jahr 1017: In einer Urkunde, die am 26. Oktober dieses Jahres ausgestellt wurde, bestätigte Heinrich II., dass Bischof Heinrich von Würzburg die besagten Forchheimer Besitzungen gegen zwei andere Güter an Bischof Eberhard von Bamberg abgetreten habe. Es ist also zu vermuten, dass trotz der Datierung des DH II. 169 auf den 1. November 1007 und der Anfertigung der Urkunde zwischen November 1008 und November 1009 das Bistum Bamberg erst seit Oktober 1017 über seinen Besitz verfügen konnte.
(Tania Brüsch)