Anonymus Haserensis, De gestis episcoporum Eistetensium (Von den Taten der Bischöfe von Eichstätt)

15. Als nun Bischof Reginold gestorben war, folgte ihm Megingoz, der seinem Vorgänger sowohl in den Sitten wie auch in der Bildung sehr unähnlich war. Jener nämlich war ganz besonders, dieser aber nur wenig gebildet; jener war milde und gütig, dieser streng und jähzornig; bei jenem gab es für die Armen eine Zuflucht, bei diesem für die Bösen das allgemeine Verderben. Über diesen Bischof wird sowohl vieles wie auch Wunderliches erzählt, so dass es besser wäre, mit völligem Schweigen über ihn hinweg zu gehen, als irgendetwas Ungenügendes zu sagen, wenn ich nicht wüsste, dass man dies entweder als feindselige Haltung oder als Unwissenheit auslegen würde. Ich werde daher also weniges berichten, um nicht der erwähnten Motive bezichtigt zu werden; ich werde aber vieles verschweigen, damit ich von meinem Vorhaben nicht länger abgehalten werde.

16. Diesen Bischof (Megingoz) habe ich schon im voran gegangenen Büchlein erwähnt, als ich über Vastolf von Herrieden berichtet habe, dem er bei der Firmung befahl, sich Ezzolf zu nennen. Er selbst hat nämlich mit größter Lust gegessen, und deshalb missfiel ihm ein Name, der vom Wort Fasten abgeleitet war. Er pflegte ferner sehr häufig nach der Sitte seiner Vorgänger Besuche zu machen. Wenn er dorthin kam und ihn die Brüder nach gewohnter Art empfangen wollten, gab er ihnen, sobald ein kurzer Psalm gesungen war, das Zeichen, nicht mehr weiter zu singen; und saß er bei Tisch, schickte er den Brüdern entweder einen großen Eber oder etwas Derartiges mit der Bemerkung: "Bringe dies jenen Dienern Gottes, die mich soeben so ehrerbietig und bestens empfangen haben."

17. Er war nämlich in allen gottesdienstlichen Handlungen ein Freund der Kürze und er wollte immer lieber eine kurze Messe als ein kurzes Essen. Als er daher einmal am heiligen Tag des Osterfestes bei dieser Gelegenheit die öffentliche Messe feierte und als man schließlich dazu gekommen war, die Sequenz zu singen, und sie der Vorsänger in gewohnter Weise feierlich anstimmte, da rief der Bischof zornentbrannt den Archidiakon und befahl ihm, schleunigst das Evangelium zu lesen. "Die da", sagte er, "sind ja verrückt und bringen mich mit diesem allzu langen Gesang durch Hunger und Durst noch um. Ihr Dummköpfe! Noch bevor die Sequenzen hier zu Ende gebracht wären, hat man ja mehrere gottgefällige Messen gesungen." Die vierzigtägige Fastenzeit schien ihm länger als ein Jahr zu dauern, weshalb er durch eine bisweilen entrichtete Gabe sich vom Fastengebot loszukaufen pflegte. An den einzelnen Fastensonntagen nämlich, sobald die Prim gesungen wurde, befahl er, mitten im Chor einen großen Hausen aufzuhängen mit folgendem Auftrag: "Sage meinen Herren" ­ so pflegte er nämlich immer die Eichstätter Brüder zu nennen ­, "dass sie diese barmherzige Gabe von mir erhalten, damit sie mir in dieser Woche frühzeitiger zu essen gestatten." Obwohl sie dann, durch dieses Geschenk veranlasst, schneller sangen als gewöhnlich, behauptete jener dennoch, wenn die Prim gesungen wurde, es sei Mittagszeit, und wenn die Terz gesungen wurde, es sei die Non, und begab sich sogleich zu Tisch.

18. Die Weihe des Salböls und der Kirchen vollzog er auf sehr einfache Weise, so wie es die früheren Bischöfe gewohnt waren. Die Ordinationen der Kleriker aber pflegte er bisweilen so durchzuführen, dass er lediglich seinen Priester die Messe singen ließ und sich zum Zeitpunkt der Weihe nur die Stola anlegte und vor dem Altar sitzend die Weihehandlungen vornahm, ja dass er sogar denen, die ihn dicht umringten, weil es so viele wären, zum Verdruss des heiligen Willibald befahl, wieder zu gehen. Glaube mir, mit diesen meinen eigenen Augen habe ich manche ehrwürdige Priester gesehen, die glaubhaft und offen bekannt haben, sie seien von jenem im Weißenburger Forst geweiht worden. Und doch war vielleicht die Weihe durch ihn damals im Wald Gott wohlgefälliger, als die von gewissen Leuten heutzutage in der Kirche. Jener nämlich hat nichts mit Doppelzüngigkeit betrieben, diese aber sieben die Mücke aus und verschlucken andererseits das Kamel.

19. Er pflegte auch mitunter leichtfertig zu fluchen, aber ohne irgendeine bittere Gehässigkeit. Als er, im Begriffe nach Rom zu reisen, von den Brüdern schließlich den Sündennachlass für hundert Flüche erlangt und nachdem er diese alle in kürzester Zeit verbraucht hatte, soll er einen Boten zurückgeschickt und um weitere Dispens gebeten haben; doch auch diese hat er nachher in Maß und Zahl weit überschritten. Als er ferner die Leute des heiligen Willibald besonders hart behandelt hatte und schließlich deren Klage unserem allermildesten Schutzherrn zu Ohren gelangt war, da erschien eines Nachts einem guten Priester namens Woffo, der zum Gebet in dessen geheiligte Krypta eintrat, der heilige Bischof Gottes ganz deutlich und sagte zu ihm: "Gehe und melde dem Bischof, wenn er meine Leute nicht milder behandeln will, muss er das Amt sehr schnell an einen Besseren abgeben." Als dieser einwandte, er getraue sich keineswegs, jenem so wunderlichen Bischof Solches mitzuteilen, sprach er: "Strecke die Hand vor!" Und nachdem er auf ihr ein Zeichen angebracht hatte, fuhr er fort: "Dies zeige ihm als Beweis." Der Bischof, nachdem er dies gesehen und gehört hatte, erschrak heftiger, als man sich vorstellen kann, und wurde doch wenigstens in gewisser Hinsicht milder. Weil es aber schwer ist, das Wesen zum Besseren zu verändern, hat er an der alten Strenge in der Bestrafung jeder wie auch immer gestellten Person festgehalten und nicht leicht den Fehltritt von irgendeinem mit Stillschweigen übersehen.

20. Als einmal einer von den königlichen Dienstleuten, der in seinen Kreisen recht angesehen war, auf der Durchreise vorbeikam und um Verköstigung bat, wurde er vom Bischof gefragt, weshalb er auf einem so langen Weg ­ er hatte nämlich noch eine ziemlich weite Reise vor sich, deren Ziel mir nicht bekannt ist ­ nicht einen eigenen Reiseproviant bei sich trage. Als dieser beteuerte, er habe nichts dabei, und, wie gewöhnlich, fadenscheinige Ausreden als Entschuldigung vorbrachte, nahm er in schamloser Weise die Speise an, eine Sünde wegen der Unehrlichkeit des Menschen. Während des Mahls freilich, als der Bischof erfahren hatte, dass dieser ziemliche Mengen an Proviant mit sich führte, ließ er ihn vom Tisch wegziehen und mit Peitschen angehen und befahl ohne Rücksicht auf dessen Zugehörigkeit zur königlichen Dienstmannschaft, dass die Lüge des Mundes mit der Geißelung des Rückens bestraft werde. "Königliche Dienstleute sollten nicht lügen.", meinte er dabei, zumal er selbst bereit sei, sein Hab und Gut ehrlichen Leuten zu schenken. Als sich dieser umgewandt hatte und zornigen Sinnes verschwinden wollte, erhielt er einen langen Umhang aus Marderpelz und wurde in Frieden entlassen, zwar auf beschwerliche Weise gebessert, aber ehrenvoll beschenkt und völlig versöhnt.

21. Ein andermal, als ein jüngerer Kleriker im Auftrag des Bischofs Mazelin von Würzburg zu ihm kam, sah er von weitem, dass dieser einen Falken auf der Hand trug, und rief einen seiner Kammerdiener, dem er sagte, so und so sollte er mit dem ankommenden Kleriker verfahren. Jener also eilte dem Herankommenden entgegen, übernahm, als dieser abstieg, ehrerbietig das Pferd und fügte hinzu: "Gebt doch auch den Falken in meine Obhut, bis ihr euren Auftrag erfüllt habt." Der Kleriker, nichts Böses ahnend, vertraute ihm sogleich den Vogel an. Jener aber ergriff den Falken an den Fangleinen und schlug ihn drei- oder viermal dem Kleriker ins Gesicht, wobei er ausrief: "Du Lump, wie kannst du es wagen, dich dem Bischof zu nähern mit einem solchen Vogel auf der Hand?" Verstört und voller Schmerzen trat der Kleriker beim Bischof ein, nicht mehr wegen der Botschaft, sondern um sich zu beschweren, und er drohte, er werde bei seinem Herrn über diese schmachvolle Behandlung unter Tränen Klage führen. Ihm antwortete der Bischof: "Ganz im Gegenteil, ich werde, wenn ihr dies nicht willig erduldet, eurem Herrn melden, wie unhöflich ihr euch mir genähert habt, und ich werde dafür sorgen, dass ihr nicht nur dessen Gnade, sondern auch euer Hab und Gut und sogar euren Weihegrad verliert. Ihr habt jedenfalls dumm gehandelt, aber auch der meinige hat sich töricht benommen. Vergebt einander, was ihr euch gegenseitig angetan habt; und hütet euch in Zukunft, jemals wieder vor mir oder vor irgendeinem Bischof in so ungeziemender Weise zu erscheinen." Darauf wurde derselbe noch mit nicht geringer Gabe beschenkt und kehrte, ohne mehr an das erlittene Unrecht zu denken, in Frieden zurück.

22. Diese beiden Bischöfe standen im Übrigen in enger freundschaftlicher Beziehung zueinander infolge eines regelmäßigen Geschenkaustausches. Der unsrige schickte Hausen, seidige Pelze und feine Tücher, mit denen er reich gesegnet war, jener gab dagegen besten Wein, von dem er große Mengen besaß, während unserem Herrn ziemlich daran mangelte. Jener versorgte den unsrigen mehr für das Innere, unserer jenen mehr für das Äußere, und so bekräftigte die freigebige Hand die gegenseitige Freundschaft. Als unserer wieder einmal im Herbst die üblichen Geschenke geschickt hatte und der erhofften Gegengabe an Wein erwartungsvoll entgegensah, da sandte sein Amtsbruder, der sich einen köstlichen Scherz erlauben wollte, zwar zehn Wagenladungen ausgesuchten Weines an ihn, hielt ihn aber vorher in witziger Weise zum Besten. Sein voraus geschickter Bote nämlich warf die Säcke, mit denen die Pelze transportiert wurden, angefüllt mit Most verachtungsvoll dem Bischof vor die Füße und sagte ohne irgendeinen Gruß: "Siehe, mein Herr, hat euch eure bescheidenen Geschenke zurückgegeben, die seiner unwürdig sind und die ihr dringend benötigt." "Du Lump", entgegnete dem der Bischof, "Dein Herr war solch edler Geschenke gar nicht wert und hat daher mit Recht das zurück geschickt, von dem er erkannt hat, dass es seine Verhältnisse übersteigt. Der närrische König wusste nicht, was er tat, als er einem solchen Menschen ein derartiges Bistum übertrug." Darauf schlitzte der Bote mit einem gezückten Messer ganz wahllos die Säcke auf und reizte durch den herausgeflossenen Most den Bischof zu größtem Zorn. Der schrie nämlich mit lauter Stimme und rief: "Du Hurensohn, hat Dein Herr es wirklich gewagt, mich so offen zu verspotten? Beim heiligen Willibald, du wirst Deine Augen nicht mehr haben, wenn du von mir weggehst!" In der Zwischenzeit kamen, wie vorher angeordnet, der Reihe nach die Wagen an, die den Wein mit sich führten. Da freilich trat der Bote ehrerbietig vor und sprach: "Oh Herr, mein Herr, bestellt euch seinen ergebenen Dienst und alles Gute." Der Bischof blickte ihn finster an und fragte: "He, du dreifacher Galgenstrick! Wer ist denn nun dieser Dein Herr? Hast du so viele Herren?" "Der Bischof von Würzburg ist es", antwortete dieser, "und er hat euch diese zehn Wagenladungen voll Wein geschickt." Da sprach jener freudig erregt und ausgelassen: "Meinst du das im Ernst, oder spottest du wieder? Ich glaube, um sich vor Lachen den Bauch zu halten, hat er Wasser statt Wein geschickt." Als jedoch der Bote versicherte, es sei bester Wein, da schwärmte der lebenslustige Bischof, nun endlich aufs Höchste beglückt: "Gepriesen bei Gott dem Herrn sei mein liebster Freund, gepriesen seine Geschenke! Wahrhaftig eine Zierde ist er unter den Würzburger Bischöfen. Der weise Kaiser konnte dieses vornehmste Bistum niemals besser besetzen." So rasch war jene Schmähung in eine Lobrede verwandelt, so rasch aus dem so unwürdigen ein so glänzender Bischof geworden. Du würdest es gar nicht glauben, wie dieser Bote beschenkt worden ist. So ein Mensch war er; wenn er soeben noch aufs Heftigste aufbrauste, wurde er kurz darauf so sanft wie ein Lamm. Wenn er am Ende gar, ohne gegessen zu haben, bisweilen jemanden ziemlich hart anfuhr, so klagte er sich nach der Mahlzeit unter Tränen selbst an und versicherte, nur wegen der Ungeduld seines Magens habe er die unschuldigen Leute des heiligen Willibald misshandelt. Es ist freilich kein Wunder, dass er Solches den Untergebenen oder Gleichgestellten zufügte, da er doch, wurde er herausgefordert, nicht einmal den Kaiser selbst verschonte.

23. Als der Kaiser Heinrich (II.) seligen Andenkens in Christo, der Begründer des Bistums Bamberg, festliche Veranstaltungen für sich und andere abhalten wollte, befahl er diesem unserem Bischof (Megingoz), der im Übrigen ein Blutsverwandter von ihm war, dass er ihm auf dem Weg nach Regensburg ein volles Servitium leiste, das sogar einen Erzbischof einigermaßen in Schrecken hätte versetzen müssen. Als ihm der königliche Bote im Einzelnen großartig aufzählte, was alles geliefert werden müsse, und schließlich auf eine ungeheure Menge von Wein zu sprechen kam, da rief er: "Du übelster Bursche, dein Herr hat offenbar den Verstand verloren! Wovon soll ich ein so großes Servitium für ihn aufbringen, der ich mich nicht einmal selbst ausreichend verpflegen kann? Ich bin ihm zwar von der Abstammung her eng verbunden, er aber hat mich durch seine Handlungen gleichsam zu einem armen Pfarrer gemacht, und nun fordert er von mir ein königliches Servitium? Woher soll ich so viele Wagenladungen mit Wein für ihn herschaffen? Ich besitze doch selbst nichts an Wein außer der einen bescheidenen Lieferung, die mir mein Amtsbruder, der Bischof von Augsburg, dieser Teufel, ausschließlich für die Messfeier überlassen hat" ­ er meinte aber Bruno, den leiblichen Bruder des Kaisers selbst. "Beim heiligen Willibald", fuhr er fort, "nicht ein einziger Tropfen dieses Weins wird in den Mund Deines Herrn fließen!" Als sich sein Zorn endlich gelegt hatte, schickte er dem Kaiser einige wertvolle Tücher und erklärte dem Boten: "Dies wollte Dein Herr, dies soll er haben; das bedeutet für die Eichstätter Bischöfe mehr, als den Königen ein volles Servitium zu leisten."

24. Wenn er an den Hof kam, pflegte er, wenn der Weg morastig war, bis unmittelbar vor die Türe des königlichen Gemaches zu reiten. Als die anderen Bischöfe fanden, dies gezieme sich nicht, brachte er sie mit folgenden Worten zum Schweigen: "Ihr Dummköpfe, sollte ich mich etwa wegen eurer hohlen Benimmregeln wie ein lumpiger Knecht mit Schmutz bespritzen? Was nützt mir mein Reitpferd, wenn ich als verdreckter Wanderer an den Hof komme?" Wenn die anderen Bischöfe beim Vorbeigehen des Kaisers mit der gebührenden Ehrerbietung aufstanden, jener aber sitzen blieb und die übrigen dies tadelten, rechtfertigte er sein Verhalten ganz einfach, indem er erklärte: "Ich bin der ältere Verwandte, und den Älteren zu ehren, befehlen sowohl die Schriften der Heiden wie die der Kirche." Vieles übergehe ich wissentlich, weil ich noch über Anderes berichten und zu dem zurück kommen muss, was ich mir vorgenommen habe, und ich will deshalb nur noch kurz etwas über seine letzte Zeit erwähnen.

25. Als der allerchristlichste Kaiser Heinrich (II.) die Gründung des königlich ausgestatteten Bistums Bamberg nur vollenden konnte, indem er von den umliegenden Diözesen Bistumsgebiete erwarb, hat sich allein unser Streiter Gottes, gestützt auf seinen Charakter und seine Herkunft, ihm standhaft widersetzt und wollte sich bis ans Lebensende in keiner Weise mit dem nachteiligen Tausch abfinden. Nachdem jener segensvoll gestorben war, da sprach der listige Kaiser das Bistum Eichstätt, das von den Anfängen bis zur damaligen Zeit von adligen und hervorragendsten Männern geleitet worden war, nun schließlich einer unfreien Person zu und übertrug es einem gewissen Gunzo (Gundekar I.), dem Kustos der Bamberger Domkirche, damit er das besagte Vorhaben ausführe. Als unter diesem Bischof der Kaiser, der es mit der Verwirklichung seines Planes eilig hatte, den genannten Tausch rasch zum Abschluss bringen wollte und jener neue Bischof, gestützt auf den Rat seiner Kapelläne und seiner damals bedeutendsten Vasallen, beständig Widerstand leistete, soll der Kaiser zornentbrannt gesprochen haben: "Gunzo, was höre ich da von dir? Weißt du nicht, dass ich dich nur deswegen zum Bischof jenes Ortes gemacht habe, weil ich meinen Willen bei Deinem Vorgänger, obgleich er mein Verwandter war, nicht durchsetzen konnte und damit ich mein Vorhaben mit dir, der du dich nun genauso benimmst, ohne Verzögerung zur Ausführung bringe? Hüte dich, damit ich nie wieder so etwas von dir höre, wenn du das Bistum und meine Gnade behalten willst!" Als er dies vernommen hatte, fügte sich zwar der Bischof; der Klerus aber und die Vasallität verharrten so hartnäckig im Widerstand, dass der verabscheuenswerte Tausch mehr unter Zwang als freiwillig zustande kam. Daher kommt es, dass einer der älteren Bamberger Brüder auf dem Sterbebett den künftigen Generationen dies gleichsam als ewiges Gesetz aufgetragen haben soll, es niemals zuzulassen, dass der Tausch mit Eichstätt rückgängig gemacht wird, aber um eine Veränderung des Würzburger Tausches nicht viel Aufhebens zu machen, solange nur nicht der Bischofssitz selbst in jener Diözese zu liegen käme. Neben diesem unrühmlichen Tausch hat derselbe Bischof unserer Kirche noch anderen, nicht geringen Schaden zugefügt. Da er nämlich der Jagdleidenschaft über jedes Maß verfallen war, übertrug er den in Rätien gelegenen Königshof Nördlingen dem Bischof von Regensburg für ein Jagdgebiet namens Stöttera in der Nähe von Ungarn; aus dieser Jagd haben alle Bischöfe nach ihm nicht einmal den Wert eines halben Pfennigs gezogen.
(Übersetzung: Stefan Weinfurter)

uml;bersetzung: Stefan Weinfurter)