Im Jahr 1012 nach der Fleischwerdung des Herrn setzte der allerchristlichste König Heinrich II. an dem Babenberg (= Bamberg) genannten Ort, den er auf göttliche Eingebung hin ehdem zum Bistum erhoben und mit allen irdischen Gütern überreich ausgestattet hatte, fest, dass die Kirche geweiht werde; an dieser Weihe nahm er selbst mit allen, die er herbeirufen konnte, teil. Also wurde besagte Weihe am 6. Mai von 45 Bischöfen in nachstehender Reihenfolge begangen.
Den westlichen (Chor)altar, der in dieser Kirche der vorrangige Altar und Hauptaltar ist, weihte der ehrwürdige Eberhard, der erste Bischof jenes Sitzes, zu Ehren der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit und des heiligen und siegreichsten Kreuzes sowie zu Ehren der heiligen Apostel Petrus und Paulus und aller Apostel, ebenso zu Ehren des heiligen Kilian und seiner Gefährten. Folgende Reliquien wurden bei diesem Altar hinterlegt: von der Kette des heiligen Petrus, vom Blut des heiligen Apostels Paulus; Reliquien der heiligen Apostel Johannes (Apostel und Evangelist), Jacobus, Andreas, Thomas, Philippus und Jacobus, Bartholomäus, Barnabas; vom Schweißtuch des Herrn, vom Grab des Herrn, von den Sandalen des Herrn, vom hölzernen (Kreuz) des Herrn; ferner die ganzen Körper des heiligen Papstes Gaius und des heiligen Märtyrers Hermes; die Reliquien des Cosmas und das Haupt des Damian.
Den rechten Seitenaltars des Westaltars weihte der Erzbischof Heribert von Köln ehrwürdigen Angedenkens zu Ehren der heiligen Bekenner Silvester, Gregor und Ambrosius. Folgende Reliquien werden dort verwahrt: vom Stab des heiligen Apostels Petrus, von den heiligen Bekennern Silvester, Martin, Eucharius, Maximinus, Paulinus, Ambrosius, Magnus, Crescencius, Epiphanius, Decencius, Florencius, Bischof Laurencius, Maurencius und Juvenianus.
Den linken Seitenaltar des Westaltars weihte der Trierer Erzbischof Megingaud zu Ehren der heiligen Märtyrer Dionysius, Rusticus und Eleutherius, des Laurencius, Hippolyt und Vitus. Folgende Reliquien wurden dort hinterlegt: von den heiligen Märtyrern Laurencius, Xistus, Felicissimus, Agapit, Hippolyt, Pancracius, Nereus und Achilleus, Vitus und Modestus, Tiburcius, Bonifacius, Oswald, der sieben Brüder, (ferner von) Chrysogonus, Urban, Abdon, Vitalis, Nabor (und) Senesius.
Den Altar des heiligen Kreuzes aber weihte der Patriarch Johannes von Aquileia seligen Angedenkens zu Ehren des heiligen Kreuzes und des heiligen Erzmärtyrers Stephan. Folgende Reliquien wurden dort hinterlegt: von dem in einem Stück gewirkten Rock des Herrn, von der Dornenkrone, vom Körper und Blut des Herrn (geweiht von Papst Johannes III.), des heiligen Erzmärtyrers Stephan, Alexander, Evencius, Theodul, Pancracius, Stephan (Papst und Märtyrer), Sigismund, des Soldaten Romanus, des Märtyrers Maximus (und des) Mauricius.
Den östlichen (Chor)altar aber weihte der Mainzer Erzbischof Erkanbald zu Ehren der heiligen Gottesgebärerin Maria, des heiligen Erzengels Michael und aller himmlischen Kräfte sowie des heiligen Märtyrers Georg. Folgende Reliquien wurden dort hinterlegt: vom Kleid der heiligen Maria, vom Blut des heiligen Johannes des Täufers, des Märtyrers Georg, vom Arm des Justus, von Symeon, von den heiligen Jungfrauen Lucia, Cecilia, Agatha, Waldburga, Margareta, Crescencia, Juliana, Verena, Tecla, Anastasia, Perpetua, Felicitas, Cancianilla, Speciosa, Modesta (und) Irminia.
Den rechten Seitenaltar des Ostaltars weihte der Erzbischof Hartwig von Salzburg zu Ehren der Heiligen Nikolaus, Adalbert, Emmeram, Wenzel, Rupert und Erhard. Folgende Reliquien wurden dort hinterlegt: vom Bekenner Burchard, vom Bekenner Rupert, von Erhard, Severin, Pantaleon, vom Märtyrer Wenzel, von Wunibald, Gallus, Othmar, Columban, Ulrich, Briccius, vom Bekenner Wicbert, vom Bekenner Severus, vom Bekenner Valentin (und) vom Märtyrer Adalbert.
Den linken Seitenaltar des Ostaltars weihte der Erzbischof Tagino von Magdeburg zu Ehren der Heiligen Blasius, Lambert und des Erzmärtyrers Stephan. Folgende Reliquien wurden dort hinterlegt: vom heiligen Erzmärtyrer Stephan, von den Märtyrern Cyriacus, Christophorus, Saturninus, Anastasius, Innocenz, Appollinaris, Blasius, Lambert, Mauricius, Coelestin, Donatus, Cancius, Cancianus (und) Cancianilla.
Den Altar vor der Krypta weihte der ungarische Erzbischof Ascharius zu Ehren der heiligen Bekenner Hilarius, Remigius und Vedastus. Folgende Reliquien wurden dort hinterlegt: von den Heiligen Hilarius, Remigius, Germanus, Vedastus, Amandus, Vindemialis, Columban, vom Mönch Macharius, von Medardus, Bertinus, Briccius, Ragnulf, Leodegar (und) vom Grab des Herrn.
(Bearbeitung: Klaus van Eickels / Eike Schmidt / Bernd Schneidmüller)