Die erste Erwähnung Bambergs ist uns für 902 überliefert. Damals kämpften in der "Babenberger Fehde" die später nach ihrer Burg Bamberg so genannten Babenberger aus Ostfranken mit den rheinischen Konradinern um die Vorherrschaft in Franken. Der Konflikt endete 906 mit der Hinrichtung des Babenbergers Adalbert. Damals gelangte Bamberg wohl an König Ludwig (das Kind). Der Ort wurde zusammen mit den übrigen eingezogenen Gütern Adalberts dem königlichen Fiskalgut einverleibt. Zu den Siegern dieses Konfliktes gehörte Konrad , der 911 zum König gewählt wurde und so auch die Babenburg erhielt. Sie ging mit dem Königtum 918/919 auf die Ottonen über.
Nachdem 936 Otto I. der alleinige Nachfolger im Königtum wurde, kam es zum Streit zwischen ihm und seinem Bruder Heinrich, der nicht verzichten wollte. Während man in dieser Generation den Konflikt beilegte, indem Heinrich das Herzogtum Bayern erhielt, brach er unter seinem Sohn Heinrich (dem Zänker) wieder aus. Als ein Zeichen der Versöhnung schenkte Otto II. 973 seinem Vetter, die Königsburg Bamberg mit dem Ort Stegaurach. Von diesem erbte sie sein Sohn Herzog Heinrich IV., der spätere König. Er wiederum übertrug die Burg Bamberg seiner Gemahlin Kunigunde als Wittum.
In den Quellen wird immer wieder betont, Heinrich II. habe Bamberg besonders geliebt. Wann genau er den Plan fasste, hier ein Bistum zu errichten, ist unklar, auch wenn Thietmar von Merseburg zu wissen glaubt, dass er diesen Plan "insgeheim" seit seiner Königserhebung verfolgt habe. Sicher ist nur, dass er sehr früh mit dem Bau einer neuen, doppelchörigen Kirche begonnen haben muss, denn bereits 1007 war der Bau soweit fertig gestellt, dass man die Hauptaltäre weihen konnte, wie sich aus zwei Schenkungsurkunden entnehmen lässt, die Heinrich II. an seinem Geburtstag, dem 6. Mai 1007, ausstellte.
Für die eigentliche Gründung des Bistums galt es jedoch noch einige Probleme zu überwinden. Sowohl der Ort Bamberg als auch der größere Teil des geplanten Bistums gehörten zur Diözese Würzburg. Dieses Gebiet musste also aus dem Bistum Würzburg herausgelöst werden, denn in die slavischen Gebiete im Osten konnte Bamberg nicht ausgreifen, weil das Bistum Regensburg in seiner nordöstlichen Ausdehnung dazwischen lag. Nun gehörte aber ein Bistum in der Vorstellung der Zeit dem Heiligen, dem es geweiht war. Eine Verringerung seines Besitzes bedeutete eine Schädigung des Heiligen. Ein Bischof, der mit seinem Bistum wie durch ein Eheband verbunden war, hatte die Aufgabe, dies zu verhindern und wenn möglich den Besitz des Heiligen zu vermehren. Tat er dies nicht, so gefährdete er sein Seelenheil, da er nicht mehr auf die Fürsprache des geschädigten Heiligen beim Jüngsten Gericht hoffen durfte.
Heinrich benötigte also die Zustimmung Bischof Heinrichs von Würzburg. Mit diesem hatte er sich offenbar immer ganz gut verstanden, denn in Urkunden Kaiser Ottos III. hatten sie füreinander interveniert. König und Bischof verhandelten miteinander. Eine Zustimmung des Würzburgers war dann möglich, wenn für die Diözesananteile im Radenzgau und im Volkfeldgau, die der König für seine Neugründung benötigte, ein adäquater Ausgleich gefunden werden konnte. Bischof Heinrich stellte sich darunter wohl die Erhebung seines Bistums zum Erzbistum mit der Unterstellung Bambergs als Suffragan vor. Mit der Rangerhöhung hätte er den Gebietsverlust problemlos rechtfertigen können, zumal ihm an dem abzutretenden Gebiet zwischen Aurach und Regnitz ohnehin nicht viel lag, wie man aus einem Brief seines Halberstädter Amtsbruders an ihn entnehmen kann.
Thietmar von Merseburg berichtet vom Wunsch des Würzburger Oberhirten, das Pallium, also die erzbischöfliche Würde, zu erlangen. Dies sei die Bedingung für seine Zustimmung gewesen. Freilich dürfte auch Bischof Heinrich klargewesen sein, dass es Heinrich II. nicht zustand, ein solches Versprechen zu machen, weil er es nie einzulösen vermocht hätte. Kirchenrechtlich stand es weder in seiner Macht, die Gründung Bambergs zu bewirken noch eine Veränderung Würzburgs herbeizuführen. Er konnte sich nur dafür einsetzen. Damit hatte sich das Problem aber nur verschoben, denn die Erhöhung Würzburgs setzte voraus, dass Würzburg aus dem Mainzer Metropolitanverband entlassen würde. Hier hätte nun Erzbischof Willigis zustimmen, damit aber eine Schmälerung hinnehmen müssen, die er wiederum ohne entsprechende Gegenleistung nicht verantworten konnte.
Was auch immer Heinrich II. seinem Würzburger Namensvetter versprochen hatte dieser stimmte auf der Mainzer Pfingstsynode am 25. Mai 1007 der Abtretung des Gebiets im Radenz- und Volkfeldgau zur Gründung des Bistums Bamberg zu. Die materielle Gegenleistung bestand in 150 Hufen in und um Meiningen. Als Zeichen seines Einverständnisses überreichte er Heinrich in Anwesenheit und unter Zustimmung von vier Erzbischöfen und 12 Bischöfen seinen Stab. Sofort sandte man die beiden königlichen Kapelläne Alberich und Ludwig nach Rom. Sie führten einen zustimmenden Brief des Würzburger Bischofs mit sich und reisten mit dem Auftrag, das Einverständnis Papst Johannes XVIII. einzuholen. Mit der im Juni 1007 ausgestellten Papsturkunde hielt Heinrich ein Dokument in der Hand, das ihm eine Basis für sein weiteres Vorgehen bot. Die Gründung war von päpstlicher Seite genehmigt und der kirchenrechtliche Rahmen geschaffen: Der Bamberger Bischof sollte dem Mainzer Erzbischof unterstellt sein, erfreute sich aber des besonderen römischen Schutzes. Jetzt mussten noch die Probleme vor Ort gelöst werden, denn dem Würzburger Bischof muss schon kurz nach Abschluss der Mainzer Synode klar geworden sein, dass er mit seinen Plänen gescheitert war. Ob Heinrich II. mit Erzbischof Willigis gesprochen hatte, ob dieser etwas von den Würzburger Hoffnungen ahnte oder sich einfach nur absichern wollte, muss offenbleiben. Jedenfalls ließ er sich kurz nach dem Mainzer Beschluss vom König den Besitz und die Rechte seiner Diözese bestätigen.
Die entscheidende Synode, auf der alle offenen Fragen und Probleme gelöst werden mussten, wenn die Bistumsgründung nicht scheitern sollte, fand am 1. November 1007 in Frankfurt statt. Anwesend waren 35 Erzbischöfe und Bischöfe; Heinrich von Würzburg, der sich weigerte zu kommen, ließ sich durch seinen Kapellan Berengar vertreten. Wir sind so gut wie sonst nur selten über das Ereignis unterrichtet: Thietmar von Merseburg liefert einen ausführlichen Bericht vom Verlauf der Synode; deren Ergebnis wurde in einem Protokoll festgehalten, das im Gegensatz zu Thietmar allerdings den hochdramatischen Ablauf verschweigt. Eingangs legte Heinrich II. seine Gründe dar, warum er die Gründung wünsche. Er wisse, dass er ohne Kinder bleiben werde und habe Gott zu seinem Erben erklärt. Das Synodalprotokoll führt neben dem eher persönlichen noch ein von kirchlicher Seite akzeptables Argument an, das später in der Praxis aber wohl kaum noch eine Rolle spielte: die Heidenmission bei den Slaven. Heinrich wies auf den Stab als Zeichen der Zustimmung des Würzburger Bischofs hin und bat, das Unternehmen nicht an dessen Abwesenheit scheitern zu lassen.
Im Gegenzug vertrag Berengar die Würzburger Position und verlas die Privilegien seiner Kirche. Herrschte in einem Punkt Unstimmigkeit, wurde offenbar diskutiert und verhandelt. Alles stand auf des Messers Schneide, eine Ablehnung durch die Synode hätte wahrscheinlich das endgültige Aus für den Bistumsplan und einen erheblichen Gesichtsverlust für Heinrich II. bedeutet. Der König warf seine gesamte Autorität und Würde in die Waagschale: Jedes Mal, wenn er befürchtete, dass ein Spruch zu seinen Ungunsten ergehen könnte, warf er sich zu Boden: Der gesalbte Herrscher im Staub zu Füßen der Bischöfe diese wiederholte Demutsgeste ließ den Bischöfen am Ende keine Wahl, und sie stimmten schließlich der Gründung des Bistums Bamberg zu. Die Papsturkunde wurde verlesen. Man fertigte ein Protokoll an, das die wichtigsten Stationen der Gründungsvorgeschichte festhielt und das von den Anwesenden mit Ausnahme Erzbischof Heriberts von Köln, dem Bruder Heinrichs von Würzburg, eigenhändig mit einem Kreuz unterzeichnet wurde. Damit war die eigentliche Hürde genommen. Sofort wurde der Kanzler Eberhard als erster Bischof von Bamberg bestimmt und noch an Ort und Stelle durch Willigis von Mainz geweiht.
Nachdem die Phase der Planung und Durchsetzung der Bistumsgründung abgeschlossen war, begann für Heinrich II. die nicht weniger wichtige Phase der Umsetzung und Konsolidierung. Eine ganze Serie von Schenkungsurkunden wurde angefertigt und auf den 1. November 1007 datiert. So wurde eine Grundausstattung geschaffen, die in den kommenden Jahren erweitert werden musste, wenn Bamberg nicht wie Merseburg nach dem Tod seines Stifters die Gefahr der Auflösung drohen sollte. Ein Indiz dafür, dass diese Sorge nicht gänzlich unberechtigt war, liegt vielleicht noch in einer Geschichte vor, die Frutolf von Michelsberg überliefert. Demnach wollte Bruno, Bischof von Augsburg, nach dem Tod seines kaiserlichen Bruders Heinrich das Bistum zerstören. Nur weil dieser ihm im Traum erschien, sah er im letzten Augenblick von seinem Ansinnen ab.
Frutolf nennt als Motiv den Neid Brunos auf das glückhafte Handeln seines Bruders. Mag diese Annahme auch übertrieben sein, so gab es um Bruno doch zumindest ein rechtliches Problem. Da Heinrich kinderlos war und unter den Schenkungen Besitz aus väterlichem Erbe war, konnte Bruno Ansprüche stellen. Sehr konkret war der Anspruch Kunigundes, schließlich gehörte Bamberg zu ihrem Wittum. Thietmar lässt Heinrich ausdrücklich auf diesen Aspekt hinweisen und betonen, dass er sowohl Kunigunde als auch seinen Bruder und Miterben angemessen entschädigen werde. Kunigunde erhielt später den Hof Kassel und weitere Güter, um in Kaufungen ein Kloster zu gründen, das ihr Witwensitz wurde.
Auch Heinrich von Würzburg musste ausgesöhnt werden, wollte man hier kein dauerhaftes Konfliktpotential schaffen. Zunächst zeigte er sich unnachgiebig. Die Situation, in der er sich befand, macht Arnulf von Halberstadt in einem Brief an den Amtsbruder deutlich. Als Reichsbischof habe er zumindest den Einladungen des Königs, der ihn sogar demütig um seine Kommen gebeten habe, Folge zu leisten. Arnulf wirft ihm indirekt vor, stur zu sein, sich verrannt zu haben. Schließlich habe er ihm, bevor die Sache ins Rollen kam, selbst erklärt, dass er mit den Gebieten um Bamberg kaum etwas anfangen könne und ohne große Einbußen auf sie verzichten könnte. Er solle sich Rat holen und einwilligen was dieser schließlich auch tat.
Allerdings war die Bildung der Diözese damit noch nicht abgeschlossen, denn Heinrich wollte auch Teile des Eichstätter Gebietes in das Bamberger Bistum einbeziehen. Der Eichstätter Bischof Megingoz weigerte sich indes hartnäckig. Wenngleich er in Frankfurt der Gründung Bambergs zugestimmt hatte, lehnte er die Gebietsabtretung ab. Dass er bis zu seinem Tod 1015 konsequent seine Einstellung behielt, rechnen ihm die Eichstätter Bischofsgeschichten als großes Verdienst an. Als Megingoz starb, handelte Heinrich: Mit Gundekar setzte er einen Bamberger Domkustos ein, der zudem ministerialischer Herkunft war. Er war Heinrich auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Er weigerte sich wohl zunächst, musste aber ohne die Unterstützung anderer schließlich nachgeben. In der Eichstätter Quelle klingt leiser Spott über die Vorgänge an.
In der Zwischenzeit waren der Dombau in Bamberg schon lange soweit vollendet worden, dass man 1012 zur Weihe schreiten konnte. Die doppelchörige Anlage mit dem Petruschor im Westen und dem Marienchor im Osten zitierte den Petersdom in Rom. Heinrich II. hatte seine Grablege als Abbild des wichtigsten Apostelgrabes gestalten lassen. Die acht Altäre wurden am 6. Mai 1012 geweiht, kein Fest im Heiligenkalender, nicht einmal ein Sonntag, sondern, wie bereits erwähnt, der Geburtstag des Königs. Anwesend waren 45 Erzbischöfe und Bischöfe aus dem Reich, Patriarch Johannes IV. von Aquileia, aus Ungarn Erzbischof Ascherius von Gran, eine Delegation aus Rom und die Schwestern von Heinrichs Vorgänger, Kaiser Ottos III., nämlich die Äbtissinnen Sophie von Gandersheim und Adelheid von Quedlinburg, darüber hinaus weitere Äbte und eine riesige Menge, zu der sicherlich auch viele hochrangige, jedoch nicht genannte Laien gehörten. Da ein Bericht über die Weihe mit genauen Angaben über die weihenden Erzbischöfe und die in den Altären niedergelegten Reliquien überliefert ist, lässt sich erkennen, wie durchdacht die Gestaltung des Kirchenraumes und die Weihehandlung war. Die in den Altären jeweils zu Gruppen zusammengefassten Reliquien verwiesen auf verschiedene Regionen des Reiches. Gleiches gilt für die Konsekratoren, denn mit Ausnahme des Bremer Erzbischofs waren alle in die Weihehandlungen einbezogen. Die Wirkung dieser Feier auf die Anwesenden muss grandios gewesen sein.
Damit konnte Heinrich II. aber noch nicht zufrieden sein. Noch zehn Jahre zuvor war Bamberg eine gut befestigte Burg in wenig erschlossenem Gebiet gewesen. Nun sollte der Ort den Anforderungen einer bischöflichen civitas gerecht werden, die außerdem noch regelmäßig den König mit seinem Hof zu beherbergen hatte. Der Dom allein konnte diese repräsentative Funktion kaum erfüllen. Von den Profanbauten, die zweifellos entstehen mussten, wissen wir nichts. Den Ausbau der Kirchenlandschaft können wir erschließen. Zusammen mit Bischof Eberhard ging der König ans Werk. Östlich des Doms entstand das Kollegiatstift St. Stephan, für das sich eine Güterschenkung von 1009 erhalten hat. Waren der Bischof und der Stiftsklerus vom Dom und von St. Stephan aufgrund ihrer Aufgaben zwangsläufig der Welt zugewandt, so entstand dagegen auf einer der westlichen Anhöhen ein Kloster, das dem Erzengel Michael und dem hl. Benedikt geweiht war.
Man vermutet, dass der erste Konvent von St. Michael mit Abt Rado (1017-1020) aus dem Kloster Amorbach kam. Dort lebte man nach den Lorscher consuetudines. Diese orientierten sich an den strengen Gorzer Reformen, die Heinrich II. bevorzugte, wenn er seine Reichsklöster reformieren ließ. Da man seine Bemühungen in dieser Hinsicht kennt, darf man davon ausgehen, dass er auch von den Domkanonikern und den Stiftesherren von St. Stephan von Anfang an verlangte, dass sie streng nach der Kanonikerregel lebten. Verwaltungstechnische und liturgische Rundumversorgung waren damit gewährleistet. Dabei entsprach das Ensemble von Bischofskirche, weltlichem Kollegiatstift und Benediktinerkloster dem Vorbild vieler anderer Bischofsstädte. Nachdem kurz nach der Mitte des 11. Jahrhunderts mit den Gründungen der Stifte St. Maria und St. Gangolf in der Bamberger Theuerstadt und St. Jakob weitere Kirchen hinzutraten, erkannte man hierin eine Form: Heimo von St. Jakob schreibt, dass Bamberg durch Kirchen und Patrozinien nach Art des Kreuzes Christi befestigt sei. In der neuzeitlichen Forschung leitete man aus dieser Aussage und kreuzähnlichen Anordnungen der Kirchen in ottonischen Bischofsstädten die Idee des ottonischen Kirchenkreuzes ab. Diese gedanklichen Modelle entwarf man jedoch erst, nachdem die Bauten entstanden waren. So wissen wir also nichts über die Motive Heinrichs II. und Bischof Eberhards, dürfen ihnen aber immerhin unterstellen, dass die Funktionalität eine entscheidende Rolle spielte.
Die Arbeiten in Bamberg gingen auch weiterhin zügig voran. Nach der Domweihe 1012 stand dem Ort 1020 eine weitere Herausforderung in Fragen der Repräsentation bevor. Heinrich II. lud Papst Benedikt VIII. nach Bamberg ein. Da der Papst dringend die kaiserliche Unterstützung in Süditalien benötigte, zog er nach Norden und traf zu Ostern in Bamberg ein. Die Bedeutung des Besuches lässt sich schon daran ablesen, dass es seit 833 der erste Papstbesuch nördlich der Alpen war. Das Großereignis ist uns in einem Bericht des Diakons Bebo überliefert. Sehr genau beschreibt er die Stationen des Papstempfangs. Aus der Bamberger Perspektive war zweifellos die Weihe der Stiftskirche St. Stephan, die der Papst am Sonntag nach Ostern vornahm, ein weiterer Höhepunkt dieses Besuchs. Die späteren Ausschmückungen in der Hagiographie, die eine Beteiligung von 40 oder gar 72 Bischöfen annimmt, sind noch ein Reflex auf dieses Ereignis, auf das man vor Ort so stolz war.
Nicht nur der Papstbesuch wurde später ausgestaltet. Überhaupt fand Heinrichs Wirken eine heilsgeschichtliche Interpretation, die schließlich zu seiner Heiligsprechung führte. Erste Anklänge finden wir bereits bei dem kurz vor 1100 im Michaelskloster schreibenden Frutolf, der die Verdienste des Kaisers aufzählt. Hagiographisch überformt finden wir Heinrichs Taten in der Vita wieder, die zu seiner Heiligsprechung angefertigt wurde. Zwar müssen wir in den Legenden grundsätzlich mit Überhöhungen rechnen. Zweifellos nutzte man den Heiligen auch zur Sicherung des Bistums und des Ortes, in dem man lebte und schrieb. Aber auch die Zeitgenossen hatten bereits die Leistung des Kaisers erkannt. Nicht allein die Gründung gegen Widerstände, auch die Ausstattung beeindruckte. Dabei achtete man weniger auf die selbstverständliche und lebensnotwendige Begabung mit Gütern, Besitz und Rechten, sondern vielmehr auf das Inventar, das den Glanz ausmachte: viele und wertvolle Reliquien, neu angefertigte Codices, die in den damals besten Skriptorien in Auftrag gegeben worden waren, dazu alte Handschriften, die angekauft werden mussten. Dies alles erregte "den Neid der Zeitgenossen und das Staunen der Nachgeborenen", wie Gerhard von Seeon zwischen 1007 und 1014 in einem Gedicht schrieb. Noch etwas spricht für die Großartigkeit von Heinrichs Gründung: Nach ihm gelang nie wieder einem Kaiser deutschen Reich die Einrichtung eines Bistums.
(Tania Brüsch)
Quellen:
Frühe Erwähnungen Bambergs:
Adalbold, c. 28 Heinrich schätzt Bamberg außerordentlich.
Eichstätter Bischofsgeschichten, c. 25 Heinrich II. setzt Gundekar I., der unfrei ist und der Bamberger Domkirche angehört, als Bischof von Eichstätt ein, damit dieser dem Bistum Bamberg die geforderten Gebiete der Diözese Eichstätt abtritt.
Grabspruch auf Heinrich II. Heinrich II. als Gründer und Förderer der Bamberger Kirche.
Quedlinburger Jahrbücher, a. 1024 Heinrich II. wird in Bamberg beigesetzt.
Papst Eugen III. Heiligsprechungsurkunde Heinrichs II.
Heimo von St. Jakob Heimo beschreibt das "ottonische Kirchenkreuz".
Frutolf, Regierungsjahre Heinrichs II., c. 1 Die Bedeutung Heinrichs II. für Bamberg.
Frutolf, Regierungsjahre Konrads II. Die Gefährdung der Bistumsgründung Bamberg nach dem Tod Heinrichs II.
Cosmas von Prag I/37 Über die Gründung des Bistums Bamberg.
Gründung des Bistums Bamberg:
Regino von Prüm, a. 902 Erste Erwähnung Bambergs zu 902.
Adalbert, Continuatio Reginonis, a. 966 König Berengar stirbt als Verbannter in Bamberg und wird dort bestattet.
DO II. 44 Kaiser Otto II. schenkt Bamberg an Herzog Heinrich II. von Bayern.
Papstbesuch:
Thietmar VI/30: Heinrichs frühe Pläne über eine Bistumsgründung in Bamberg. Heinrich I. von Würzburg hofft auf die Rangerhöhung Würzburgs.
Thietmar VI/31 Auf der Frankfurter Synode legt Heinrich II. seine Gründe dar.
Thietmar VI/32 Der Würzburger Kapellan kann sich nicht durchsetzen, die Synode beschließt die Zustimmung zur Gründung des Bistums Bamberg.
Thietmar VI/60 Die Bamberger Domkirche wird am 6. Mai (1012), am Geburtstag des Königs, geweiht.
Brief Bischof Arnulfs Arnulf versucht Bischof Heinrich von Würzburg zu überzeugen, dass er als Reichsbischof im Streit um die Gründung des Bistums Bamberg nachgeben müsse.
Patriarch Johannes von Aquileia In einem Brief an Bischof Heinrich von Würzburg äußert sich der Patriarch über die Leistung Heinrichs II. und die Bedeutung der Bistumsgründung.
Eichstätter Bischofsgeschichten, c. 23: Bischof Megingoz wehrt sich erfolgreich gegen die Abtretung Eichstätter Gebiete an Bamberg.
DH II. 139 Erzbischof Willigis von Mainz sichert sich ab: Heinrich bestätigt der erzbischöflichen Kirche zu Mainz ihre Besitzungen und Rechte. Mainz 1007 Mai 27.
Urkunde Papst Johannes' XVIII. Papst Johannes XVIII. stimmt der Gründung des Bistums Bamberg zu. Rom Juni 1007.
Synodalprotokoll 1007 Die Synode von Frankfurt bestätigt gemäß päpstlicher Anordnung das von Heinrich nach Abschluss eines Tauschvertrages mit dem Bischof Heinrich von Würzburg gegründete Bistum Bamberg. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 182 Kunigunde erhält eine Entschädigung für Bamberg: Heinrich schenkt seiner Gemahlin den Hof Kassel. Ingelheim 1008 Mai 24.
Hermann von Reichenau, a. 1007 Heinrich II. richtet das Bistum Bamberg ein.
Domweihebericht Bericht über die Weihe der Ältäre des Bamberger Doms von 1012.
Hildesheimer Jahrbücher Der Bamberger Dom wird geweiht.
Vita des hl. Heinrich, c. 6 Gründung des Bistums Bamberg.
Vita des hl. Heinrich, c. 29 Die Initiative zur Heiligsprechung Heinrichs II. geht vom Bistum Bamberg aus.
Gerhard von Seeon Preisgedicht auf die Bamberger Kirche.
Urkunden Heinrichs II. für die bischöfliche Kirche zu Bamberg:
Bebo Bericht über den Besuch Papst Benedikts VIII. in Bamberg.
DH II. 427 Heinricianum, 1020.
Urkunde Papst Benedikts VIII. Papst Benedikt VIII. bestätigt dem Bistum Bamberg alle Rechte und Besitzungen. 1020 Mai 1.
DH II. 424 Heinrich II. stellt auf Bitte Papst Benedikts ein Privileg für das Kloster Göß aus.
Vita Bischof Meinwerks, c. 165 Papst Benedikt VIII. weiht St. Stephan in Bamberg.
Der Ausbau Bambergs (andere Kirchen):
DH II. 134 Heinrich schenkt der (später bischöflichen) Kirche zu Bamberg sein Gut Hallstadt und seine gesamten übrigen Besitzungen in der Grafschaft Adalberts im Rednitzgau. Bamberg 1007 Mai 6.
DH II. 135 Heinrich schenkt der (später bischöflichen) Kirche zu Bamberg seine gesamten Besitzungen in der Grafschaft Dietmars im Gau Volkfeld. Bamberg 1007 Mai 6.
DH II. 144 Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg den Ort Schambach. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 151 Heinrich schenkt dem Domkapitel zu Bamberg den Ort Pförring. Ein Nachtrag von zweifelhafter Geltung fügt die Schenkung von sieben Hofstätten in und bei Regensburg hinzu. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 152 Heinrich schenkt dem Domkapitel zu Bamberg den Ort Fürth. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 153 Heinrich schenkt dem Domkapitel zu Bamberg den Ort Holzheim. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 166 Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg die Abtei Stein. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 169 Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg die zu Forchheim gehörigen Ortschaften und Eigenleute mit Ausnahme der in Forchheim selbst vorhandenen. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 170 Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche zu Bamberg das Gut Forchheim. Frankfurt 1007 November 1.
DH II. 196 Heinrich II. schenkt die Alte Kapelle in Regensburg an die Bischofskirche von Bamberg. Merseburg 1009 Juni 1.
DH II. 203 Heinrich schenkt dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg die Orte Velden, Runbach und Kemnath. Frankfurt 1009 Juli 6.
DH II. 208 Heinrich schenkt dem Stift St. Stephan zu Bamberg den Ort Ering, mit der Maßgabe, dass der Bischof von Bamberg das Recht habe, darüber zum Nutzen jenes Stiftes zu verfügen. Straßburg 1009 Oktober 29.
DH II. 366 Heinrich bestätigt dem Kloster Michelsberg bei Bamberg die demselben von dem Bischof Eberhard von Bamberg geschenkten Besitzungen und verleiht ihm das Wahlrecht, vorbehaltlich der bischöflichen Zustimmung. Frankfurt 1017 Mai 8.
DH II. 389 Heinrich schenkt dem Kloster Michelsberg bei Bamberg das dem Kaiser von seinem Kapellan Rothard übertragene Gut von Gimbsheim. ?.
DH II. 390 Heinrich beurkundet eine Schenkung für das Kloster Michelsberg bei Bamberg. ?.
Vita Bischof Meinwerks, c. 165 Papst Benedikt VIII. weiht St. Stephan in Bamberg.