Urkunde Heinrichs II. für die bischöfliche Kirche zu Bamberg (DH II. 196)

(Heinrich schenkt der bischöflichen Kirche zu Bamberg die Alte Kapelle zu Regensburg. Merseburg 1009 Juni 1.)

Im Namen der heiligen und unteilbaren Dreifaltigkeit. Heinrich durch das wohlwollende Walten der göttlichen Milde König. Durch göttliche und heilbringende Zeugnisse der heiligen Schriften werden wir ermahnt und belehrt, dass wir die Kirchen Gottes mit reichlicher Großzügigkeit ausstatten und nicht aufhören sollen, sie durch größte Frömmigkeit zu erhöhen. Deshalb soll der Eifer aller derjenigen, die Christus und uns treu sind, wissen, dass wir auf die Intervention unserer liebsten Gemahlin Kunigunde eine gewisse uns rechtmäßig unterworfene Kapelle oder Abtei, gelegen in der Stadt Regensburg, im Gau Donaugau und in der Grafschaft des Grafen Roudbert, der heiligen Bamberger Kirche, die zu Ehren des heiligen Apostelfürsten Petrus und des heiligen Märtyrers Georg geweiht ist, mit allem Zubehör, nämlich mit Ausgaben und Einkünften, bebauten und unbebauten Ländereien und mit allen Nutzungen, die auf irgendeine Weise aufgeschrieben oder benannt werden können, in höchster und freigiebiger Frömmigkeit zu Eigen geben und zwar dergestalt, dass Eberhard, der ehrwürdige Bischof dieser oben genannten Bamberger Kirche, und seine Nachfolger fortan an die freie Gewalt haben sollen, sie innezuhaben, sie zu besitzen und zu tun, was immer zum Nutzen der vorgenannten Kirche gehört, unter Hintansetzung jeglichen Einspruchs von wem auch immer. Und damit die Gültigkeit dieser unserer Schenkung fest und unverändert besteht, haben wir diese zu diesem Zweck niedergeschriebene Urkunde mit eigener Hand bekräftigt und befohlen, sie durch das Aufdrücken unseres Siegels zu kennzeichnen.
Zeichen des Herrn Heinrich, des unüberwindlichsten Königs.
Kanzler Gunther hat es anstelle des Erzkapellans Willigis beglaubigt.
Gegeben am 1. Juni in der sechsten Indiktion, im Jahre der göttlichen Fleischwerdung 1008 (korrekt: 1009), im siebten Jahr der Königsherrschaft des Herrn Heinrich II.; geschehen in Merseburg; glücklich.
(Übersetzung: Bernd Schneidmüller)