Urkunde Heinrichs II. für das Domkapitel zu Bamberg (DH II. 152)

(Heinrich schenkt dem Domkapitel zu Bamberg den Ort Fürth. Frankfurt 1007 November 1.)

Heinrich II. hatte nur unter großen Mühen die Gründung seines Bistums Bamberg durchsetzen können. Aus dem Episkopat war ihm viel Widerstand entgegengebracht worden. Der Durchbruch gelang ihm auf der Frankfurter Synode am 1. November 1007. Alle Streitpunkte wurden verhandelt, und am Ende verfasste man ein Protokoll, das von allen anwesenden Bischöfen unterzeichnet wurde (DH II. 143). Noch am selben Tag wurde Bischof Eberhard geweiht. Außerdem sorgte Heinrich für eine Grundausstattung des jungen Bistums. Insgesamt sind uns 27 Urkunden überliefert, die zumindest nach Angabe des jeweiligen Eschatokolls noch am 1. November ausgestellt wurden. Freilich lässt allein diese Anzahl darauf schließen, dass man zwar bewusst dieses Datum für den Vollzug der Schenkung angab, dass jedoch die Herstellung der Diplome länger gedauert haben dürfte.
Mit DH II. 152 schenkte Heinrich dem Domkapitel zu Bamberg den Ort Fürth. Da er die Kanoniker als seine 'in Christo geliebtesten Bamberger Brüdern' bezeichnet, darf man davon ausgehen, dass er mit ihnen eine Gebetsverbrüderung eingegangen war. Der König benutzte diese Möglichkeit eines Zusammenschlusses in seiner Regierungszeit wiederholt, um bestimmte Gruppen enger an sich zu binden. Eine feste Bindung mit dem Bamberger Domklerus dürfte ihm besonders am Herzen gelegen haben, da er keinen anderen Ort und keine andere Institution so förderte wie den Ort und das Bistum Bamberg. Die auffällige Bezeichnung für die Bamberger Kanoniker steht in drei Urkunden (vgl. DH II. 151, 153), die zusammen ausgefertigt wurden.
Die Urkunde ist im Original überliefert. Sie wurde nach der Vorlage von DH II. 151 angefertigt. Wie in der Vorurkunde wurde auch hier später eine Veränderung vorgenommen. Hinter der Datierung wurde ein Zusatz niedergeschrieben. Zwar bemühte sich der Fälscher, die Schrift des Kontextschreibers nachzuahmen, jedoch erweckt sein Nachtrag den Eindruck, dass er erst im 12. Jahrhundert hinzugefügt wurde.
(Tania Brüsch)