Eugen, Bischof, Knecht der Knechte Gottes, dem ehrwürdigen Bruder Bischof Egilbert und den geliebten Söhnen Kanonikern der Bamberger Kirche, Gruß und apostolischen Segen.
Wie wir euch nach unserer Erinnerung durch Briefe und eure Boten unterrichtet haben, entsandten wir von unserer Seite unsere verehrten Brüder, Bischof Theodewin von Sancta Rufina und Kardinalpriester Thomas, wegen allerlei Aufgaben in euer Land. Und wir trugen ihnen mündlich auf, zu eurer Kirche zu reisen, sorgfältig die Wahrheit über Leben und Wunder König Heinrichs zu erfragen und uns durch ihre Briefe zu unterrichten.
Jetzt aber haben wir durch das Zeugnis dieser unserer Brüder sowie vieler geistlicher und verständiger Männer vieles erfahren über seine Keuschheit, über die Gründung der Bamberger Kirche und vieler anderer, auch über die Wiederherstellung bischöflicher Sitze und die vielfältige Freigebigkeit seiner Spenden, über die Bekehrung König Stephans und ganz Ungarns, von ihm herbeigeführt durch Gottes Mithilfe, über seinen glorreichen Tod und über mehrere Wunder, die nach seinem Tod in Gegenwart seines Leibes durch göttliche Fügung offenbar wurden. Darunter halten wir für besonders bemerkenswert, dass er nach Empfang von Krone und Szepter des Reichs nicht kaiserlich, sondern geistlich lebte. Obwohl er eine rechtmäßige Ehegemeinschaft eingegangen war, bewahrte er bis ans Lebensende unversehrte Keuschheit, was wie man liest nur wenigen gegeben ist.
Indem wir all das gleichermaßen erwägen und eure Ergebenheit wie die der Bamberger Kirche, die bekanntlich allein der heiligen römischen Kirche untersteht, sorgfältig bedenken, bewilligen wir obwohl eine solche Anfrage üblicherweise nur auf Generalkonzilien genehmigt wird gleichwohl durch die Autorität der heiligen römischen Kirche, die tragende Grundlage aller Konzilien ist, eure Bitten. Und wir meinen nach gemeinschaftlicher Beratung mit unseren Brüdern, den anwesenden Erzbischöfen wie Bischöfen, dass das Gedenken jenes denkwürdigen Mannes, dessen Erhöhung ihr erbittet, künftig unter den Heiligen zu begehen ist, und wir beschließen, dass sein Jahrtag festlich gefeiert werde. Für euch ist es wie gesagt wichtig, so im Gehorsam und in der Treue gegenüber der römischen Kirche zu verharren und ihr so mit Anzeichen würdiger Ergebenheit zu antworten, dass ihr reichlicher der Gnade des heiligen Petrus wie der unseren für würdig befunden werdet. Gegeben jenseits des Tibers am 14. März (1146).
(Übersetzung: Bernd Schneidmüller)