Prof. Dr. Ute Schmid, Universität Bamberg, Nora Gomringer, Künstlerhaus Villa Concordia, Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, Universität Bamberg, Prof. Dr. Christian Zagel, Hochschule Coburg, Dr. Ulrich Krackhardt, 2. Vorsitzender des Bürgervereins Bamberg-Mitte, Oberbürgermeister Andreas Starke Sonja Seufferth/Stadtarchiv Bamberg

Die Gründungsmitglieder des Bamberger Zukunftsrats: Ute Schmid, Universität Bamberg, Nora Gomringer, Künstlerhaus Villa Concordia, Claus-Christian Carbon, Universität Bamberg, Christian Zagel, Hochschule Coburg, Ulrich Krackhardt, 2. Vorsitzender des Bürgervereins Bamberg-Mitte, Oberbürgermeister Andreas Starke (vlnr.)

Claus-Christian Carbon, Ute SchmidSonja Seufferth/Stadtarchiv Bamberg

Querdenken, Ideen und Pilotprojekte vorschlagen - so beschreibt der Psychologe Claus-Christian Carbon (r.) das Vorhaben des Zukunftsrats. Ihn interessiert vor allem, wie Bewohnerinnen und Bewohner ihre Stadt und deren Gestaltung wahrnehmen: „Wirkt ein zentraler Platz beispielsweise einladend oder abweisend?“

Ute SchmidPatricia Achter/Universität Bamberg

Informatikerin Ute Schmid plädiert für eine aktive Nutzung der Digitalisierung, auch um Alltagsprobleme von Bambergerinnen und Bambergern zu lösen: "So können intelligente Transportmöglichkeiten dazu beitragen, dass ältere und gehbehinderte Menschen dennoch am innerstädtischen Leben teilhaben können."

  • Wissenschaft & Praxis
- Stadt Bamberg

Bamberg hat einen Zukunftsrat

Die Gründungsmitglieder möchten Denkanstöße und Impulse für die Stadt von morgen liefern.

„Bamberg hat einen Zukunftsrat“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke. Am Montag, 02. März 2020, fand im Rathaus am Maxplatz die konstituierende Sitzung statt. Gründungsmitglieder sind Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, Universität Bamberg, Nora Gomringer, Künstlerhaus Villa Concordia, Dr. Ulrich Krackhardt, Physiker und 2. Vorsitzender des Bürgervereins Bamberg-Mitte, Prof. Dr. Ute Schmid, Universität Bamberg und Prof. Dr. Christian Zagel, Hochschule Coburg. Oberbürgermeister Andreas Starke und Wirtschaftsreferent Dr. Stefan Goller unterstützen den Zukunftsrat fachlich und beratend. Der Zukunftsrat versteht sich als gleichberechtigtes Kollegium und hat deshalb entschieden, zunächst keine Vorsitzende oder Vorsitzenden zu wählen. Zu den einzelnen Themen werden wechselnde Mitglieder verantwortlich im Stadtrat berichten.

Zukunftsrat thematisiert gesellschaftliche Herausforderungen

„Die Gesprächsatmosphäre war hervorragend, zielführend und konstruktiv“, zeigte sich der Oberbürgermeister beeindruckt. „Der Zukunftsrat soll Denkanstöße und Impulse für die Stadt von morgen liefern und den Stadtrat in wichtigen Entwicklungsfragen beraten“, betonte Oberbürgermeister Andreas Starke. Es sollen keine fertigen Konzepte erarbeitet werden, sondern vor allem drängende gesellschaftliche Herausforderungen thematisiert werden. „Es gilt, die Faszination der Urbanität in Bamberg für alle Generationen und Lebensbilder zu erhalten, zu stärken und gegebenenfalls zu erhöhen“, so Starke.

Für ein gelingendes Miteinander

Als Vielreisende sieht Nora Gomringer, die im Herbst die Max-Kade-Professur des Oberlin College and Conservatory, Ohio, innehatte, buchstäblich über den Tellerrand und war bereits Gast verschiedener Zukunftsratssitzungen im Ausland. „Das Wichtigste ist, bei aller Digitalisierung, den Blick auf das Analoge nicht aus den Augen zu verlieren. Wir sind Menschen und somit abhängig voneinander und von einem gelingenden Miteinander”, sagt Gomringer.

Einzigartigkeit Bambergs bewahren und weiterentwickeln

Das nächste Treffen wurde für den 22. Juni 2020 vereinbart. Dann soll über die verschiedenen Aspekte einer lebendigen Innenstadt diskutiert werden, also vor allem über Wohnen, Leben, Arbeiten und Verkehr in der Welterbestadt. „Wir müssen Mobilität als Grundbedürfnis erhalten und unbedingt getrennt vom Verkehr denken“, bemerkte dazu der Physiker Dr. Ulrich Krackhardt. Mögliche weitere Themen sind nachhaltiges Wachstum im Welterbe, die wirtschaftliche Entwicklung angesichts eines begrenzten Flächenangebots oder die  Schaffung von Wohnraum und der Erhalt der sozialen Durchmischung der Stadt. „Im Zukunftsrat wollen wir querdenken, Ideen und Pilotprojekte vorschlagen, um die Einzigartigkeit Bambergs zu bewahren und weiterzuentwickeln“, sagte Claus-Christian Carbon, Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie und Methodenlehre. Ihn interessiert dabei vor allem, wie die Bürgerinnen und Bürger bestimmte Maßnahmen wahrnehmen: „Wirkt ein zentraler Platz beispielsweise einladend oder abweisend?“, so Professor Carbon.

Digitalisierung aktiv nutzen

Als Expertin für Künstliche Intelligenz, fügte Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik, insbesondere Kognitive Systeme, hinzu: „Wir sollten die Digitalisierung aktiv nutzen, um Lösungen für die Alltagsprobleme der Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt zu entwickeln. So können intelligente Transportmöglichkeiten dazu beitragen, dass ältere und gehbehinderte Menschen dennoch am innerstädtischen Leben teilhaben können.“ Und Prof. Dr. Christian Zagel als Innovationsforscher ergänzte: „Dazu brauchen wir unbedingt eine Kultur der Beteiligung. Die Themenpalette des Zukunftsrates ist sehr breit, aber viele Themen bedingen sich gegenseitig und hängen zusammen. Veränderungen können nur gelingen, wenn die Menschen selbst beteiligt sind und mitwirken können.“

Der Stadtrat hat im Dezember 2019 einstimmig beschlossen, einen Zukunftsrat der Stadt Bamberg einzusetzen. Dieser neue Zukunftsrat soll zu zentralen Themen der Stadtentwicklung wegweisende Vorschläge entwickeln und regelmäßig direkt an die Vollsitzung des Stadtrates berichten.

Hinweis: Dieser Text wurde von der Pressestelle der Stadt Bamberg verfasst und erscheint hier mit freundlicher Genehmigung.