Marcus Bauer von der Campus Bamberg GmbH (li.) und Ludwig Weichselbaumer, stellvertretender Geschäftsführer der Immobilien Freistaat Bayern unterzeichneten den Mietvertrag für den Bestellbau auf der ERBA-Insel (Bilder: Rainer Schönauer).

Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert erzählte kurz von dem langwierigen Bewilligungsprozess.

Nun ist der Mietvertrag aber endgültig besiegelt.

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- Tanja Eisenach

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Mietvertrag für den Bestellbau der Universität Bamberg auf der ERBA-Insel unterzeichnet

Eine Vision wird Wirklichkeit: Seit vielen Jahren existiert die Idee, die Universität Bamberg stärker in der Innenstadt zu konzentrieren und auf der Industriebrache der Baumwollspinnerei Bamberg-Erlangen (ERBA) einen neuen Uni-Standort zu errichten. Am 6. April 2010 unterzeichnete Ludwig Weiselbaumer, stellvertretender Geschäftsführer des Staatsbetriebs Immobilien Freistaat Bayern für die Universität Bamberg den Mietvertrag mit Marcus Bauer von der Campus Bamberg GmbH für ein neues Uni-Gebäude auf der ERBA-Insel.

Die Idee drohte mehrfach zu scheitern. Dass es am Ende doch noch geklappt hat, ist der Hartnäckigkeit des Präsidenten Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert und der Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser zu verdanken, die seit ihrem Amtsantritt mit einer angepassten Strategie und mit veränderten Anträgen den Bewilligungsprozess wieder in Gang brachte. Auch das Kuratorium mit den Landtagsabgeordneten und dem Oberbürgermeister und insbesondere der Vorsitzenden, Staatssekretärin Melanie Huml, hat sich stark engagiert. Immer wieder hat sie sich in persönlichen und politischen Gesprächszusammenhängen für die Realisierung der Idee eingesetzt, die von Anfang an ihre Unterstützung gefunden hat, wie Präsident Ruppert sich dankbar erinnert.

Mehr als 9000 m² für die Uni

„Bei einer Gesamtmietfläche von knapp 14 000 m² stehen uns 9.290 m² als Hauptnutzfläche (HNF) zur Verfügung“, erklärt Kurt Herrmann, der in der Universitätsverwaltung für das Flächenmanagement zuständig ist. Davon entfallen ca. 3.800 m² HNF auf die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI), die momentan noch im Standort Feldkirchenstraße 21 zu Hause ist. Weitere 1.700 m² HNF entfallen fast zu gleichen Teilen auf die Fächergruppen Musikpädagogik und Kunstpädagogik, die ebenfalls aus der Feldkirchenstraße umziehen werden. Aufatmen heißt es dann für die Fakultät Sozial- und Wirtschaftswissenschaften: Sie kann die frei werdenden Flächen nutzen, um weitere Lehrveranstaltungen anzubieten, Personal unterzubringen und ihre Fächer auf einen Ort zu konzentrieren. Aufgrund der Raumnot mussten einige Fachkollegen bisher in entlegenen Gebäuden untergebracht werden.

Dank des neuen Gebäudes können außerdem sieben Kleinanmietungen aufgegeben werden. Ein Teil der Nutzer zieht in die Feldkirchenstraße 21, den anderen werden künftig ca. 2200 m² HNF auf der ERBA zur Verfügung stehen. „Das schafft Synergieeffekte, zudem wird die Bewirtschaftung einfacher“, freut sich Kanzlerin Steuer-Flieser. „Die Realisierung des Bestellbaus auf der ERBA-Insel bedeutet eine ganz wesentliche Entlastung unserer Universität.“ Das Gebäude auf der ERBA wird zusätzliche Büro- und Lehrveranstaltungsflächen beherbergen. „Damit schaffen wir insgesamt ca. 2000 weitere Plätze in Hörsälen, CIP-Pools oder Seminarräumen sowie 265 Arbeitsplätze in Büroräumen“, rechnet Universitätspräsident Godehard Ruppert stolz vor. Mit der Vertragsunterzeichnung kann die Baumaßnahme sofort beginnen.

Lehrbetrieb ab 2012

Pünktlich zum Sommersemester 2012 soll der Lehrbetrieb aufgenommen werden. Rupperts seit Jahren vertretener Idee von einem „quartier universitaire“ ist man damit ein großes Stück näher gerückt. Er wünscht sich eine Universität, „die wie ein Netz in einem überschaubaren Stadtbereich liegt, damit Wege verkürzt, die Logistik verbessert und der Nahverkehr weniger belastet wird.“