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Damit das Blatt nicht leer bleibt, gibt es die Schreibberatung der Universität.

Christin Apel/Universität Bamberg

Schreibberaterin Andrea Bausch hilft Studierenden beim Verfassen von Texten.

  • Service & Verwaltung
- Christin Apel

Die Suche nach dem roten Faden

Große Hilfe bei kleinen Blockaden bietet die Schreibberatung der Universität

Keinen Anfang finden, den Faden verlieren oder blockierender Leistungsdruck – es gibt viele Probleme, die zwischen einer Idee und einem Blatt Papier entstehen und die Lust am Schreiben verderben können. Der Lehrstuhl für Deutsch-Didaktik bietet deshalb seit Sommer 2007 eine Schreibberatung für Studierende an, durchgeführt von Andrea Bausch.

Tausend Ideen, unzählige Bücher und das Blatt bleibt trotzdem leer. So manche Hausarbeit türmt sich zunächst wie ein unüberwindbarer Berg. „Oft fehlt nur der  entscheidende Schubser in die richtige Richtung“, erklärt Andrea Bausch, Schreibberaterin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Seit September 2007 wird dieser neue Service für Studierende angeboten und stößt schon jetzt auf reges Interesse. Was in den USA als selbstverständlich gilt, etabliert sich hier erst nach und nach. Eine Schreibberatung begleitet die Ratsuchenden beim Verfassen von Texten, hilft über Startschwierigkeiten hinweg und gibt wertvolle Tipps zum wissenschaftlichen Arbeiten.

„Schreiben – das ist es schon!“

Für die Diplom-Politologin Andrea Bausch gehörte das Schreiben und der Umgang mit Texten schon immer zu ihrem Berufsalltag. Nach ihrem Abschluss an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg absolvierte sie hier anschließend einen Ergänzungsstudiengang in Journalistik, arbeitete zehn Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin einer Bundestagsabgeordneten in Erlangen und vier Jahre als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Berlin. Nach einem Zusatzstudium zur Schreibberaterin an der Pädagogischen Hochschule Freiburg hat es Andrea Bausch erneut nach Bamberg verschlagen und so ist sie seit 2006 am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Universität tätig – erst als Lehrbeauftragte und seit 2007 als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Eine Schreibberatung gab es an der Universität Bamberg bisher noch nie und wird nun zunächst für ein Jahr durch Studienbeiträge finanziert.

Auf der Suche nach dem Roten Faden

Ist das „wissenschaftlich“, was ich da geschrieben habe? Was schreibt man in den Schluss? Ist ein Roter Faden erkennbar? Mit solchen typischen Fragen der Studierenden beschäftigt sich Andrea Bausch tagtäglich. Vor allem Erstsemester benötigen Hilfestellungen beim Verfassen ihrer ersten Hausarbeiten. Da fangen die Probleme meist schon bei der Themensuche an. „Gemeinsam kann man anschließend versuchen, Ideen für eine Gliederung zu finden und das Thema sinnvoll einzugrenzen“, berichtet Andrea Bausch. Viele haben auch bei der Zeitplanung Schwierigkeiten. Da ist es bereits eine große Hilfe, die einzelnen Schritte durchzugehen, die zu bewältigen sind. „Schreiben ist eben auch ein Prozess, der geplant sein will“, so Andrea Bausch. Die Schreibberatung beschränkt sich aber nicht nur auf wissenschaftliche Arbeiten. Alles, was mit Schreiben rund um das Studium oder den Beruf zu tun hat, wie zum Beispiel eine Bewerbung oder ein Praktikumsbericht, kann ein Thema für die Schreibberatung sein.

Nicht für Problemfälle reserviert

In die Schreibberatung kommen nicht nur Studierende, die konkrete Schreibschwierigkeiten oder eine Schreibblockade haben, sondern auch solche, die mit ihrer Arbeit bereits fertig sind und sich lediglich noch eine „Sicht von außen“ einholen wollen. Dieses Feedback ermöglicht den Studierenden, aus einer „guten“ Arbeit eine „hervorragende“ zu machen. „Die Sparte ist sehr sehr breit“, so Andrea Bausch. Oft geht es dabei nur noch um den Feinschliff und eine Reflexion der Arbeit. Manche Studierenden wollen sich beispielsweise nur vergewissern, ob das Geschriebene verständlich und angemessen formuliert ist – da hilft ein neutraler Blick auf die Arbeit. Dennoch: die Schreibberatung ist kein Korrekturservice, sondern eine „exemplarische“ Beratung, die dafür sorgen soll, dass die Studierenden sich anschließend „selber in der Lage fühlen, gut weiterarbeiten zu können“, betont Andrea Bausch. „Motivation macht sehr viel aus im Schreibprozess!“ Sich ein konkretes Ziel zu setzen und in einzelnen Etappen zu arbeiten – „das gibt den Studierenden Mut und lässt sie noch einmal ganz anders an die Sache heran gehen“.

Individuell beraten

Der Unterschied zu anderen Tutorien, die angeboten werden, ist die Individualität der Beratung. „Es wird eben nicht nur eingetrichtert, wie man was machen muss. Denn dann sitzen die meisten trotzdem vor ihren Arbeiten und wissen vor lauter Schreck nicht weiter.“ Um sich besser auf das jeweilige Thema einzustellen, lässt sich Andrea Bausch bereits im Vorfeld einen kleinen Textauszug der Diplom- oder Seminararbeit schicken. So kann sie die Studierenden ganz individuell unterstützen und die Unsicherheiten nehmen. Die Betreuung durch den Dozenten kann jedoch allein schon aus inhaltlichen Gründen nicht ersetzt werden – die Schreibberatung dient aber vor allem als „Ergänzung“ und als Anlaufstelle bei Fragen und Problemen in den Semesterferien. „Die meisten Studierenden schreiben ihre Arbeiten in den Semesterferien – da ist an der Uni kaum jemand zu erreichen.“

Kontakt:

Andrea Bausch

Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur

0951/863-2226

schreiben@split.uni-bamberg.de