Alle Redner loben den Bestellbau: Dagmar Steuer-Flieser (o.l.), Andreas Starke (o.r.), Melanie Huml (Mitte), Marcus Bauer (u.l.) und Ludwig Weichselbaumer (u.r.) (Fotos: Maike Bruns)

Die Bauleute taufen den Bau mit Sekt.

Gäste aus Stadt und Politik sowie die Kanzlerin und die Bauverantwortlichen verfolgen das Richtfest.

Krönenden Abschluss bildet die Richtkrone.

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- Maike Bruns

Meilenstein auf der ERBA-Insel

Universität, Stadt und Land feiern Richtfest auf altem Fabrikgelände

„Wir stehen hier in einem neuen Stadtteil Bambergs. 199 Tage nach Grundsteinlegung haben wir einen weiteren Meilenstein im Bau geschafft“, verkündete Marcus Bauer, Geschäftsführer der Campus Bamberg Projekt GmbH & Co. KG. Im April 2010 hatte er im Auftrag der Universität Bamberg zusammen mit Ludwig Weichselbaumer, stellvertretendem Geschäftsführer des Staatsbetriebs Immobilien Freistaat Bayern, den Mietvertrag für ein neues Universitätsgebäude auf der ERBA-Insel unterschrieben. Am 6. Oktober 2011 freuten sich die beiden gemeinsam mit der Universitätsleitung über das Richtfest des Neubaus auf der ERBA-Insel.

Die Campus BAMBERG Projekt GmbH & Co. KG fungiert bei diesem Bestellbau als Bauherr und Vermieter. Der Staatsbetrieb Immobilien Freistaat Bayern ist für die vertragliche Gestaltung der Anmietung zuständig. Der Begriff „Bestellbau“ erkläre sich aus dem Vorgang, wie die Universität zu solch einem Gebäude komme, erklärte die Kanzlerin der Universität Dr. Dagmar Steuer-Flieser: „Man nennt dem Freistaat Bayern seine Wünsche, bestellt quasi den Bau mit all dem, was man sich so wünscht, und schon wird er geliefert.“ Dass dieser Vorgang nur in der Theorie so „extrem einfach“ sei, zeige allerdings die Tatsache, dass zwischen der Idee, das alte Fabrikgelände der ehemaligen Baumwollspinnerei ERBA zu nutzen, und dem heutigen Rohbau viele Jahre vergangen seien.

Entwicklungsachse für die Universität

Die ERBA-Insel, das früher brachliegende Sorgenkind Bambergs, mausert sich seit einigen Jahren Schritt für Schritt zu einer blühenden Landschaft mit wachsender Bedeutung für Universität und Stadt: Der Zuschlag für die Landesgartenschau beförderte beispielsweise auch die Idee eines Bestellbaus für die Universität. Andersherum steigert der universitäre Neubau die Attraktivität der Stadt insbesondere für zukünftige Studierende. Für Oberbürgermeister Andreas Starke bedeutet das ERBA-Projekt gemeinsam mit dem Neubau auf dem Marcusgelände eine Verstärkung des Universitäts- und Bildungsstandorts Bamberg: „Entlang der Regnitz entsteht zwischen ERBA und Innenstadt eine Achse, auf der sich die Universität sehr nachhaltig und zukunftssicher entwickeln kann.“ Auch Staatssekretärin Melanie Huml betonte die Wichtigkeit der Universität für die Stadt Bamberg und versprach ihr volle Unterstützung im weiteren Bauwerdegang. „Bamberg lebt – das verdanken wir auch den jungen Menschen, die sich für Bamberg als Studienort entschieden haben.“ Beide bedankten sich insbesondere bei allen Handwerkern, für die das Richtfest und die Sekttaufe des Gebäudes eine besondere Auszeichnung darstelle.

Mehr Raum für den 12.000sten Studenten

Der neue Bestellbau galt bereits in der Vergangenheit mehrfach als Befreiungsschlag für die Universität. Die kontinuierlich steigenden Studierendenzahlen stellte gerade die Gebäudeplanung vor eine große Herausforderung. Am 5. Oktober schrieb sich der 12.000ste Student ein: „Es geht voran!“ freute sich daher auch Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser über die Fortschritte beim Neubau. Es sei schön zu erleben, wie jedes Jahr die Raumnot und Platzmisere der Universität Bamberg ein Stück weiter abgebaut und verkleinert werde: „Mit dem heutigen Richtfest wird ein großer Schritt getan, um eine noch bessere, selbstverständliche Lern- und Vorlesungssituation zu erreichen.“ Steuer-Flieser zeigte sich besonders zufrieden über die zusätzlichen 2.000 neuen Hörsaal- und Seminarraumplätze und die über 250 neuen wissenschaftlichen Büroarbeitsplätze, wodurch die Universität in der Lage sei, viele der Kleinanmietungen aufzugeben. „Das ermöglicht intern eine enge wissenschaftliche Zusammenarbeit, ohne dass die Universität dabei ihren Charakter und Charme verliert.“

Neues Zuhause für WIAI, Kunst- und Musikpädagogik

Das Gebäude ist mit seinen 6 Stockwerken etwa 20 Meter hoch, gute 100 Meter lang und 30 Meter breit. Insgesamt werden 32 Millionen Euro investiert, die zum größten Teil in Aufträge mit Unternehmen aus der Region fließen, wie Marcus Bauer berichtete. Bei einer Geschossfläche von knapp 18.000 m² stehen der Universität Bamberg bei Fertigstellung des Gebäudes 9.250 m² als Hauptnutzfläche zur Verfügung. Die Fakultät Wirtschaftsinformatik und Angewandte Informatik (WIAI), die aktuell noch im Standort Feldkirchenstraße 21 zu Hause ist, wird voraussichtlich 3.800 m² nutzen. Weitere 1.700 m² bewohnen zukünftig die Fächergruppen Musikpädagogik und Kunstpädagogik, die sich auf einen neuen Musiksaal, Zeichensäle, Werkstätten, zahlreiche PC-Arbeitsplätze, Cafeteria, Mensa und viele Leseplätze in der neuen zweigeschossigen Teilbibliothek 6 freuen können. Die Übergabe des Bestellbaus ist für Sommer 2012 geplant.