Freude über das Zertifikat: Die Vizepräsidentin der Universität Anna Steinweg (m.) mit Bundesministerin Ursula von der Leyen (l.) und Staatssekretärin Dagmar Wöhrl (r.) (Bild: audit berufundfamilie gGmbH).

Das Projektteam "Familienfreundliche Universität" (Bild: Pressestelle).

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- Andreas Christ / Pressemitteilung berufundfamilie gGmbH

Auszeichnung für Familienfreundlichkeit

Die Universität Bamberg ist weiterhin als familiengerechte Hochschule zertifiziert

Studium und Familie, Familie und Beruf – damit diese Herausforderungen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den Studierenden erfolgreich gemeistert werden können, nimmt die Universität Bamberg regelmäßig am audit familiengerechte hochschule teil.

Im Hochschulbereich zeigt sich der Bedarf an einer Vereinbarkeit von Beruf und Familie auf eine besondere Weise: Es müssen nicht nur familiengerechte Arbeitsbedingungen für die Hochschulangestellten geschaffen werden, sondern auch familiengerechte Studienbedingungen für die Studierenden. Zur Unterstützung dieses Prozesses gibt es seit 2002 das audit familiengerechte hochschule. Durchgeführt wird es von der berufundfamilie gGmbH. Das Projekt geht zurück auf die Initiative audit berufundfamilie der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Es soll helfen, betriebliche Ziele und Mitarbeiterinteressen in eine tragfähige Balance zu bringen.

Die Otto-Friedrich-Universität hat das Audit bereits 2005/2006 erfolgreich durchlaufen und ist seitdem als familienfreundliche Hochschule zertifiziert. Bei der sogenannten Auditierung, die in der Regel nach zwei Monaten abgeschlossen ist, werden konkrete Ziele und Maßnahmen zur familiengerechten Gestaltung der Arbeits- und Studienbedingungen erarbeitet. Dabei rücken mehrere Zielbereiche ins Blickfeld, etwa Arbeitszeit- und -organisation, Führungskompetenz, Serviceangebote oder Studium und wissenschaftliche Qualifizierung.

In diesem Zusammenhang seien große Anstrengungen für Verbesserungen unternommen worden, so Maria Steger, Vorsitzende der zuständigen Projektgruppe an der Universität. „Es wurde beispielsweise die Kernarbeitszeit aufgehoben, damit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter flexibler werden.“ Im Bereich Gesundheit gibt es nun im Rahmen des Uni-Sports spezielle Sportkurse wie das Eltern-Kind-Turnen. Für Eltern oder Mitarbeiter, die Angehörige pflegen, wurden Telearbeitsplätze geschaffen und die Kinderbetreuungsangebote ausgebaut. Einer jungen Mutter ermöglicht die Universität eine Ausbildung in Teilzeit. Ein Eltern-Service-Büro berät und unterstützt Hilfesuchende. Zudem wurden die Studien- und Prüfungsordnungen flexibilisiert und die virtuellen Lehrangebote ausgeweitet, um die Vereinbarkeit von Familie und Studium zu verbessern. Zur Würdigung der Leistung studierender Eltern wurde der „Fritzi!“-Preis etabliert.

Erfolgreiche Re-Zertifizierung

Die praktische Umsetzung kontrolliert die berufundfamilie gGmbH jährlich. Drei Jahre nach Erteilung des Zertifikats wird im Rahmen einer Re-Auditierung überprüft, inwieweit die gesteckten Ziele erreicht wurden und welche weiterführende Ziele zu vereinbaren sind. Die Universität Bamberg hat dieses Verfahren nun erfolgreich absolviert und damit bewiesen, dass sie eine nachhaltige, familienbewusste Kultur umsetzt und lebt.

Dafür durfte die Vizepräsidentin der Universität Prof. Dr. Anna Steinweg am 15. Juni in Berlin das „Zertifikat zum audit familiengerechte hochschule“ aus den Händen der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ursula von der Leyen und der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dagmar Wöhrl entgegennehmen.

Steger nennt für die Zukunft neben vielen anderen geplanten Maßnahmen zwei große Ziele: „Im Vordergrund steht für uns derzeit die Organisation von Weiterbildungsangeboten für Führungskräfte. Sie sollen helfen die Verantwortlichen für die Probleme, die Eltern in Studium und Beruf haben, zu sensibilisieren.“ Außerdem werde die Erweiterung der Kinderbetreuung für Kindergarten- und Hortkinder angestrebt.

Klares Bekenntnis zu familienfreundlichen Veränderungen

Um die Umsetzung kümmert sich die Projektgruppe „Familienfreundliche Universität“, deren Mitglieder aus allen Bereichen der Universität kommen: Professoren und der Mittelbau sind ebenso vertreten wie die Verwaltung und Studierende. Die Kanzlerin der Universität Dr. Dagmar Steuer-Flieser gehört der Gruppe als Vertreterin der Universitätsleitung an. Sie meint zum Audit: „Wir haben uns eindeutig dafür entschieden, auf diesem Weg konsequent weiterzugehen und uns als Universität Bamberg rezertifizieren zu lassen. Die Zufriedenheit und Identifikation mit unserer Universität ist größer, wenn auch familienbezogene Belange Ernst genommen werden.“ In Berufungs- und Bewerbungsgesprächen sei dies immer wieder Thema. Es gebe einen hohen Anteil an Studierenden mit Kind, also sei es wichtig, die besonderen Bedürfnisse zu erkennen und zu lösen. „Wir werden an dieser Strategie festhalten, auch wenn sie nicht kostenneutral verwirklicht werden kann. Jeder Euro für diesen Zweck ist richtig eingesetzt.“

Weitere Informationen:

Die Seiten der Familienfreundlichen Universität finden Sie hier.