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Der Mittelbau ist sowohl in der Qualifikations- ...

Universität Bamberg

... als auch in der Familiengründungsphase.

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Alles unter einen Hut

Zur Situation der Lehrenden im Mittelbau

Seminare halten, Forschungsergebnisse hervorbringen, administrative Aufgaben erledigen und vielleicht eine Familie gründen: Wer im Mittelbau an einer Universität beschäftigt ist, muss unterschiedlichen Anforderungen gerecht werden. Es gibt keine Patentlösung, aber zahlreiche Hilfestellungen.

Maxi Mustermittelbau, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Bamberg, erhält einen Anruf. Am anderen Ende ist eine Studentin mit kläglicher Stimme: „Frau Mustermittelbau, ich kriege meine Hausarbeit nicht rechtzeitig fertig. Ich bin ganz furchtbar krank.“ Maxi Mustermittelbau mitleidsvoll: „Oh je, was fehlt Ihnen denn?“ – „Also die Einleitung, Kapitel 2, 3, 4 und der Schluss.“

Es klingt wie ein Witz, aber derartige Situationen gehören zum Alltag aller Lehrenden. Soll sie Aufschub gewähren? Eine schlechte Note vergeben? Ein Attest fordern? Auf solche Fragen muss Maxi Mustermittelbau eine Antwort finden. An der Universität Bamberg sind es genau 466  Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Wintersemester 2014 (Stand: 10. Oktober 2014), die dem Mittelbau angehören und die nicht nur forschen und administrative Aufgaben erledigen, sondern auch Studierende unterrichten. Genauso gut könnte man auch von Herrn Mustermittelbau sprechen, denn das Verhältnis der Geschlechter ist im Gegensatz zur Ebene der Professorinnen und Professoren sehr ausgewogen. Statistisch hat Maxi Mustermittelbau vor viereinhalb Jahren ihren 30. Geburtstag gefeiert. Und sie erlebt wie ihre Kolleginnen und Kollegen spezielle Herausforderungen aufgrund ihrer Zwischenposition: zwischen Studierenden und Professorenschaft, zwischen Hochschuldidaktik und akademischer Qualifizierung, zwischen Lernen und Lehren, zwischen Familie und Karriere.

Herausforderung I: Der Einstieg in die Lehre

Manche Herausforderungen haben alle Beschäftigten im Mittelbau gemeinsam, andere betreffen nur die Lehrenden unter ihnen. Eine ihrer Aufgaben ist es, zusammen mit 153 Professorinnen und Professoren und vielen Lehrbeauftragten die knapp 13.500 Studierenden der Universität zu unterrichten. Am Anfang ihrer Lehrtätigkeit halten sie oft selbst ihr Abschlusszeugnis erst wenige Wochen in der Hand und müssen von der Rolle eines Studierenden zu der einer Dozentin oder eines Dozenten wechseln. Dieser Rollenwechsel zur Lehrperson beansprucht überdurchschnittlich viel Kraft und Zeit, insbesondere dann, wenn man seine Stelle an einer anderen Hochschule antritt. Maxi Mustermittelbau muss Expertin werden für die Prüfungsordnung, um in einer Erstberatung die Fragen der Studierenden zu Modulanrechnungen, Punktevergabe und Prüfungsdetails beantworten zu können.

Auch die Seminarvorbereitungen dauern anfangs noch lange. Maxi Mustermittelbau kennt sich in ihrem Fach zwar gut aus, muss sich nun aber mit der Vermittlung der Inhalte auseinandersetzen. Eine weitere Herausforderung der neuen Rolle als Dozentin oder Dozent besteht darin, das richtige Verhältnis zwischen Nähe und Distanz zu finden. „Ich habe öfter den Eindruck, dass junge Dozentinnen und Dozenten zunächst sehr streng und überkorrekt sind, um sich von den Studierenden zu distanzieren“, sagt Konstantin Klein, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Alte Geschichte. Er erklärt eine Besonderheit an Bamberg: Die Stadt ist so klein, dass sich Studierende und Lehrende auch in ihrer Freizeit ständig über den Weg laufen. Es ist schwieriger, die Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden, wenn man nachmittags im Fitnessstudio nach einem Sprechstundentermin gefragt wird oder abends in einer Bar Fragen nach guter Literatur für das Referat am nächsten Tag beantworten soll. Mit der Zeit gewöhnen sich die Lehrneulinge daran und ein ausgewogener Umgang stellt sich ein – auch wenn das bedeutet, das Fitnessstudio zu wechseln.

Neben dem Einstieg in die Lehre gibt es noch viele weitere Herausforderungen, die Maxi Mustermittelbau überwinden muss, zum Beispiel einen guten Seminarstil zu entwickeln, die Arbeitsbelastung, der Umgang mit befristeten Verträgen und die Vereinbarkeit mit der Familie. Worin die Herausforderungen genau bestehen und welche Hilfestellungen es gibt, lesen Sie in uni.kat-Ausgabe 2/2014.

Hinweis

Diesen Pressetext verfasste Samira Rosenbaum für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er kann für redaktionelle Zwecke verwendet werden.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.