• Wissenschaft & Praxis
  • Digitale Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaften
- Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Schmerzempfinden bei Menschen mit Demenz

Bayerns Gesundheitsministerin fördert Forschungsprojekt der Universität Bamberg

Das bayerische Gesundheitsministerium fördert seit Januar 2019 das Forschungsprojekt „Schmerz und Alltagspraxis bei Menschen mit Demenz“ der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Darauf hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml am Dienstag, 22. Januar 2019, hingewiesen: „Ziel des Forschungsprojekts der Universität Bamberg ist es zu erfassen, wie die bereits eingeschränkte Alltagspraxis von Menschen mit Demenz durch Schmerzen noch weiter beeinträchtigt wird – und was dagegen getan werden kann.  Wir fördern das Projekt im Rahmen unserer Bayerischen Demenzstrategie im Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2021 mit rund 143.000 Euro.“

Federführend betreut wird das Projekt von Dr. Stefan Lautenbacher, Professor für Physiologische Psychologie an der Universität Bamberg. Die 80 Studienteilnehmer sind älter als 70 Jahre. Untersucht werden sollen jeweils 40 kognitiv gesunde Personen und Menschen mit vaskulärer Demenz, wobei 50 Prozent der Probanden aus jeder Gruppe chronische Schmerzpatienten sein sollen. Für die Studie soll ein sogenanntes ‚Living Lab‘ eingerichtet werden. Dieses Reallabor mit Wohn-, Schlaf- und Küchenbereich wird auch mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet werden, die über Mimik (Videosystem), Stimme (Audiosystem), Bewegungen (Smart-Floor und -furniture) und vegetative Parameter (Herzrate, Blutdruck) Schmerz erfassen können.

Stefan Lautenbacher erläuterte: „Wir haben in Bamberg hierfür ideale Bedingungen, weil wir eine anwendungsnahe Informatik mit den neuesten Ansätzen in der Künstlichen Intelligenz und Multisensoren-Messung mit der langjährigen Erfahrung in der Schmerzforschung bei Demenzpatienten verbinden können, wozu auch die Professorin Miriam Kunz aus Augsburg als Kooperationspartnerin beiträgt.“ Die Ergebnisse der Studie sollen unter anderem Ärzte und Psychologen, Pflegekräfte und pflegende Angehörige erreichen. An dem Projekt wirken unter anderem das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen, das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt, das Institute of Design and Communication der University of Southern Denmark sowie das Zentrum für Altersmedizin der Sozialstiftung Bamberg mit.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.