Pressestelle/Universität Bamberg

Das Modell zeigt es: Hinter dem Marcus-Haus entsteht das neue Uni-Gebäude. Zuerst wird der linke Teil mit einem Hörsaal und mehreren Seminar- und Büroräumen gebaut.

Pressestelle/Universität Bamberg

Christoph Gatz, Martin Kuntz, Ulrich Manz, Godehard Ruppert, Dagmar Steuer-Flieser und Fritz Angerer (von links nach rechts) begutachten die neuen Gebäude en miniature.

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- Anna Kammerer

Linderung der Raumnot

Auf dem Markusgelände entsteht ein neues Hochschulgebäude

Tarnnummer 1003 machte das Rennen: Dahinter verbirgt sich der Entwurf für den Neubau eines neuen Universitätsgebäudes auf dem Gelände hinter dem Marcus-Haus, den eine Arbeitsgemeinschaft von Bamberger und Würzburger Architekten eingereicht hat. In einem anonymen Auswahlverfahren wurde ihr Entwurf von einem Preisgericht als Sieger gekürt und am Dienstag der Öffentlichkeit vorgestellt.

Kernstück des neuen Gebäudes, das bis zum Wintersemester 2010/2011 fertig gestellt sein soll, ist ein Hörsaal mit 400 Plätzen. Damit entsteht der größte Hörsaal in der Innenstadt, was angesichts der Raumnot der Otto-Friedrich-Universität am wichtigsten ist, denn „der Bedarf ist hier am größten“, erläuterte Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert bei der Präsentation des Siegerentwurfs im Bibliothekssaal des ehemaligen Dominikanerklosters. In dem historischen Raum sind alle sieben Entwürfe zu sehen, die es in den Realisierungswettbewerb geschafft haben, der im Rahmen des Vergabeverfahrens des Staatlichen Hochbauamtes Bamberg ausgeschrieben worden war. Insgesamt hatten 47 Architekturbüros und Arbeitsgemeinschaften aus ganz Europa Entwürfe eingereicht, berichtete Fritz Angerer, Leiter des Staatlichen Bauamtes Bamberg. Den ersten Preis des Realisierungswettbewerbs erhielten die Architekten Christoph Gatz (Bamberg), Martin Kuntz und Ulrich Manz (beide Würzburg), die sich für das Vergabeverfahren zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen haben.

Historisch trifft modern

Das ganze Vorhaben, das etwa 20 Millionen Euro kosten wird, ist in drei Bauabschnitte unterteilt: Zunächst wird ein mehrgeschossiges Gebäude errichtet, das neben dem Hörsaal auch Seminar- und Büroräume enthalten wird. Außerdem entsteht eine Tiefgarage. In den weiteren Bauabschnitten zwei und drei, deren Genehmigung noch aussteht, werden dann weitere Institutsräume und eine neue Mensa samt Cafeteria gebaut. „Die Bebauung des Parkplatzes der Universität Bamberg an der Markusstraße stärkt den Innenstadtstandort“, sagte die Kanzlerin der Universität Dr. Dagmar Steuer-Flieser. Besonders gefallen ihr wie auch Godehard Ruppert, dass die Kleinteiligkeit der Universität Bamberg, deren Gebäude vor allem im historischen Kern der ganzen Stadt verstreut sind, auch hier aufgenommen und modern umgesetzt wurde. „Wir wollen eine Art gemütliche Innenhofatmosphäre für die Studierenden schaffen“, erklärte Architekt Ulrich Manz. „Und niemandem die Sonne wegnehmen“, ergänzte Ruppert und sprach damit die Höhe des Neubaus an. Sie beträgt 14 Meter und orientiert sich an der Traufhöhe des Marcus-Hauses, wird also die ehemalige Frauenklinik keinesfalls überragen. Alles andere hätte auch nicht zu Bamberg gepasst, war man sich einig.

Möglichst keine Baupausen

Ab März 2009 soll mit Bauabschnitt eins, der sieben Millionen Euro kosten wird, begonnen werden. „Damit wären dann allerdings etwa erst 10 Prozent des Raumbedarfs der Universität Bamberg gedeckt“, so Ruppert. Deshalb hoffen er und Dagmar Steuer-Flieser auf eine möglichst schnelle Genehmigung der Bauabschnitte zwei und drei, um ohne größere Unterbrechungen den gesamten Komplex fertig stellen zu können. Die Abgabe der Entwurfsplanung für den ersten Bauabschnitt, also dem Teil des Gebäudes mit dem neuen Hörsaal, ist für Juli 2008 vorgesehen, ab März 2009 soll dann gebaut werden. Nach 18 Monaten, also mit Beginn des Wintersemesters 2010/2011, können Bamberger Studierende dann schon in einem neuen großen Hörsaal Platz nehmen. Und aus Tarnnummer 1003 wird etwas ganz Reales.

Wer sich die sieben Wettbewerbsbeiträge und natürlich den Entwurf des Preisträgers ansehen möchte, hat dazu noch bis Donnerstag, 20. März, werktags von 9 bis 16 Uhr in der Dominikanerbibliothek im Staatlichen Bauamt in der Kasernstraße 4 Gelegenheit.