Bis neue Räumen gefunden werden sind die Archäologen erst einmal obdachlos (Bilder: Pressestelle).

Das Gebäude Am Kranen 14 ist schon lange sanierungsbedürftig.

  • Service & Verwaltung
  • Lehre & Studium
- Rainer Schönauer

Obdachlose Archäologen

Einsturzgefahr im Gebäudekomplex Am Kranen 14

Am Dienstag, den 16. Juni, musste das Gebäude Am Kranen 14 gesperrt werden. Der Grund: Bei einem Ortstermin hatten zwei durch das Staatliche Bauamt Bamberg eingeschaltete Sachverständige festgestellt, dass der Dachstuhl über dem 1. Obergeschoss massiv vom Echten Hausschwamm befallen und Einsturz gefährdet sei.

Lange schon wartet die Universität auf eine Komplettsanierung des Gebäudes Am Kranen 14 – jetzt hat ein Pilz die Dringlichkeit noch verstärkt. Bei einer vom Staatlichen Bauamt initiierten Untersuchung wurde der sogenannte Echte Hausschwamm gefunden, ein Holz befallender Pilz, der als gefährlicher Gebäudezerstörer gilt. „Aufgrund der tiefgreifenden Schädigung ist die Nutzung des Gebäudes aus statischer Sicht nicht länger zu verantworten“, erklärt Hubert Wagner vom Staatlichen Bauamt. Die Universitätsleitung hat deshalb die sofortige Schließung der Gebäude veranlasst. Kurt Herrmann, Leiter des Dezernats Flächenmanagement an der Universität Bamberg, gibt Entwarnung, was die gesundheitliche Gefährdung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angeht: Der Echte Hausschwamm befalle nur das Holz, es bestehe keine gesundheitliche Gefahr, wie beispielsweise bei normalem Schimmelbefall.

Im Gebäude Am Kranen 14 waren bisher der Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, die Professur für Ur- und frühgeschichtliche Archäologie, sowie die Professur für Restaurierungswissenschaften des Instituts für Archäologie, Denkmalkunde und Kunstgeschichte untergebracht. Im Befundebereich arbeiten außerdem Studierende.

Oberste Priorität für Ersatzräume

Oberste Priorität hat nach Auskunft der Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Flieser nun, schnell Ersatzräume für Studierende und Mitarbeiter zu finden. Aufgrund der ohnehin bestehenden Raumnot und der Notwendigkeit einer sofortigen Evakuierung, konnten in den ersten Tagen noch keine adäquaten Räume gefunden werden. Mit dem Wissenschaftsministerium wurde sofort Kontakt aufgenommen, um die Sanierung umgehend in Angriff nehmen zu können. Wie die Kanzlerin mitteilte, sind für Sofortmaßnahmen Mittel in Aussicht gestellt worden.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zur Zeit nur bedingt erreichbar, und auch an den zahlreichen Ausgrabungsfunden, die im Moment noch in dem Gebäude lagern, kann nicht weiter gearbeitet werden. Einzig das Institutssekretariat von Ingrid Hösch ist kurzfristig in das Gebäude Am Kranen 20/22, Raum 118, verlegt worden und ist unter der bekannten Nummer erreichbar: Tel.: 863-2387.