Profil des Studiengangs
Fortschreitende Digitalisierung auch in der Denkmalpflege
In der Baudenkmalpflege, der Museumskunde und dem Kulturgüterschutz werden heute innovative Wege der Digitalisierung beschritten. Die digitale Erfassung von Gebäuden und Objekten gehört inzwischen ebenso zum Standard einer denkmalgerechten Grundlagenermittlung wie die dauerhafte Überwachung eines Gebäudezustandes mit intelligenten Sensorsystemen. Ziel ist die digitale Synthese aller für das Objekt relevanten Daten. Der in Deutschland einmalige Masterstudiengang Digitale Denkmaltechnologien bietet Ihnen einen Überblick über die Leistungsfähigkeit und Grenzen derzeitiger und in Entwicklung befindlicher Technologien. Er eröffnet die Möglichkeit, in ausgewählten Bereichen vertiefte Kenntnisse bei der Anwendung derartiger Technologien zu erwerben. Der Studiengang antwortet damit auf den Bedarf für Fachkräfte an der Schnittstelle von Denkmalpflege und Technologie. Er führt in vier Semestern zu einem zweiten berufsqualifizierenden Abschluss mit einer breiten anwendungsorientierten Profilierung.
Der Studiengang bereitet Sie auf komplexe Anwendungen im High-Tech-Bereich der Denkmalpflege vor. Das interdisziplinäre Team der Lehrenden, die fachliche Differenzierung und die technische Ausstattung garantieren eine Ausbildung auf aktuellem Stand. Die Universität Bamberg und die Hochschule Coburg genießen einen hervorragenden Ruf in den Denkmal-, Objekt- und Ingenieurwissenschaften sowie in den anwendungsorientierten digitalen Technologien.
Themen und Ziele des Studiengangs
Der Studiengang soll die gegenwärtigen digitalen Erfassungs-, Archivierungs-, Analyse-, Monitoring-, Simulations-, Planungs- und Kommunikationsverfahren im Bereich der Bau- und Bodendenkmalpflege und des Kulturgüterschutzes vermitteln, das Entwicklungspotential der digitalen Techniken ausloten und ihre fachübergreifenden Vernetzungsmöglichkeiten weiter verbessern.
Thematisiert werden gegenwärtige Fragen der inhaltlichen Ausgestaltung innerhalb der Denkmaltechnologien und ihrer Einbindung in die Digital Humanities sowie Aspekte der Standardisierung, der nachhaltigen Datenbewirtschaftung, der Wissensdistribution, vor allem aber der Vernetzung, Einführung, Verbreitung und Weiterentwicklung des technischen Instrumentariums.
Studienziel ist die Vermittlung von theoretischen und praktischen Grundlagen in den Digitalen Denkmaltechnologien sowie das Ausbilden einer kritischen Bewertungs- und Anwendungskompetenz und der Befähigung zu objektorientierten Lösungen. Im Mittelpunkt steht die Beurteilung des Bestandes, seiner Eigenschaften und das damit zusammenhängende Alterungsverhalten historischer Bauwerke und Objekte. Darüber hinaus entwickeln Sie ein Bewusstsein für die Bedeutung der betrachteten Kulturgüter als Wissensspeicher, historische Quellen sowie Bestandteil regionaler Identitäten.
Unterscheidungsmerkmale
Der Studiengang Master Science Digitale Denkmaltechnologien ist eine auf die digitalen Technologien in der Denkmalpflege spezialisierte Ausbildung mit hohem technischem Anteil, die auf komplexe Anwendungen im High-End-Bereich vorbereitet. Der Studiengang ist seit Oktober 2019 akkreditiert.(55.2 KB)
Der ebenfalls von der Abteilung Denkmalwissenschaften durchgeführten Masterstudiengang Denkmalpflege/Heritage Conservation vermittelt als Master of Arts (MA) hingegen ein breiter gestreutes Fachwissen in den Bereichen Denkmalkunde, Bauforschung und Restaurierungswissenschaften.
Zielgruppe
Der Studiengang Digitale Denkmaltechnologien richtet sich an Bachelorabsolventinnen und Absolventen (oder mit höherem Abschluss) insbesondere aus dem Bauingenieurwesen, der (Innen)Architektur, alle Studiengänge des Studienbereichs der Denkmalpflege und der Kulturgutsicherung, dem Restaurierungswesen, der Informatik, den Digital Humanities/Digitalen Kunstgeschichte, aber auch der Vermessungskunde, dem Archivwesen, der Geographie, der Archäologie, dem Kulturmanagement oder dem Kommunikationsdesign mit dezidiert technischer und mathematischer bzw. technisch-naturwissenschaftlicher Vorbildung. (Weitere Informationen unter Zulassung und Einschreibung)
Das Studienprogramm ist für diese sehr heterogene Zielgruppe so organisiert, dass je nach der vorhandenen ‚Vorbildung‘ die fehlenden Grundlagen in ganz unterschiedlichen Bereichen durch die breit gefächerten Grundlagenmodule ergänzt werden können und die Auswahl der Vertiefungsmodule und Spezialisierungen im jeweils gewünschten Interessenbereich weiterqualifiziert.
Dabei soll es nicht um die Angleichung, sondern um die gezielte Erweiterung von Kompetenzen gehen, damit das interdisziplinäre Arbeiten und das Verständnis der verschiedenen Fächerkulturen im Bereich der Denkmalpflege und Kulturgutsicherung zum Tragen kommen kann.