Herzlich Willkommen bei BiKS!

BiKS steht für Bildungsprozesse, Kompetenzentwicklung und Selektionsentscheidungen im Vorschul- und Schulalter.

Was lernen Kinder wann? Welche Rolle spielen dabei Kindergarten, Schule und Elternhaus? Auf welcher Grundlage werden Entscheidungen über den Schuleintritt und die Wahl der weiterführenden Schule gefällt? Das sind die zentralen Fragen, die die interdisziplinäre Forschungsgruppe BiKS an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg beantworten wollte.  Die Forschungsgruppe bestand aus einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Bereichen Pädagogik, Psychologie und Soziologie und nahm am 1. März 2005 offiziell ihre Arbeit auf. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat das Projekt finanziell gefördert. Ende 2013 wurde die Arbeit der Forschungsgruppe von den DFG-Projekten BiKSplus [3-13] (im Jahr 2019 gefolgt von BiKSplus [3-18]) und BiKSplus [8-18] fortgeführt.

Die Analyse der über die Jahre 2005 bis 2019 hinweg erhobenen Daten brachten nicht nur der BiKS-Forschungsgruppe wertvolle Erkenntnisse darüber, durch welche Faktoren z. B. Bildungswege beeinflusst werden und wie Kompetenzen gezielt gefördert werden können. Der Zugriff auf die erhobenen Daten (in anonymisierter Form versteht sich) wird über das FDZ am IQB allen interessierten Forscherinnen und Forschern unter bestimmten Voraussetzungen ermöglicht. Zusammen mit den Publikationen aus der Forschungsgruppe sind dadurch inzwischen zahlreiche Veröffentlichungen auf Grundlage unserer längsschnittlichen Daten entstanden.

Der Hintergrund der BiKS-Studien

In den internationalen Schulleistungsstudien (PISA, ILGU, TIMSS) der vergangenen Jahre war sichtbar geworden, dass die Leistungen mancher Schülerinnen und Schüler nicht so gut sind, wie wir es erwartet und gewünscht hätten. Doch um bessere Lernbedingungen schaffen zu können, fehlten uns noch wichtige Informationen. Die genauen Bedingungen, welche die Entwicklung von Sprache und Denken bei Kindern und Jugendlichen fördern, waren zu wenig erforscht. Auch zur Frage, wie Entscheidungen über den Besuch einer weiterführenden Schule, über den Schritt in den Ausbildungs-/ und Arbeitsmarkt oder über den Besuch einer Hochschule gefällt werden, war noch zu wenig bekannt. Wir haben deshalb mit unseren Studien zufällig ausgewählte Kindergarten- und Schulkinder über einen möglichst langen Zeitraum in ihrer Entwicklung begleitet, um Antworten auf diese Fragen zu erhalten.

Die Arbeiten, die in der BiKS-Studie begonnen wurden, werden im Rahmen des Nationalen Bildungspanel (NEPS) zum Teil fortgeführt.

Zwei Längsschnittstudien

Im Herbst 2005 begannen die Erhebungen für BiKS-3-10, eine Längsschnittstudie, deren Startstichprobe sich aus rund 550 Kindern zusammensetzte, die zum damaligen Zeitpunkt in 97 verschiedenen Kindergärten in Bayern und Hessen betreut wurden. In regelmäßigen Abständen wurden Untersuchungen zur sprachlichen und kognitiven Entwicklung der Kinder im Kindergarten durchgeführt. Die Erzieher:innen der an der Studie beteiligten Kinder wurden über die Situation im Kindergarten befragt. Daneben befragten wir die ausgewählten Eltern über ihre Kinder und die anstehenden schulischen Entscheidungen in einem persönlichen Interview. Die meisten der teilnehmen Kinder wurden im Schuljahr 2008/2009 eingeschult und bis in die vierte Klasse weiter untersucht. Damit begann eine neue Projektphase, in der die Grundschullehrerkräfte und in ausgewählten Klassen die Mitschüler/innen in die Untersuchung miteinbezogen wurden. So konnte unsere Stichprobe auf ca. 1000 Kinder erweitert werden. Im Schuljahr 2012/2013 wechselten die meisten der teilnehmenden Kinder auf eine weiterführende Schule. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Kinder nicht mehr im Klassenverbund, sondern individuell im Rahmen von BiKSplus[3-13] auf ihren Bildungswegen begleitet. Weitere Informationen zu BiKSplus[3-13] finden Sie hier.

Seit Mitte 2019 wurde das Projekt (gefördert durch das BMBF) unter dem Namen BiKSplus[3-18] weitergeführt. Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, die langfristige Bedeutung der Qualität frühkindlicher Bildung in Kindergarten und Familie und der frühen Kompetenzentwicklung für Bildungs- und Lebenserfolg im frühen Erwachsenenalter herauszustellen und mehr Erkenntnisse über mögliche Wirkmechanismen in diesem Zusammenhang zu gewinnen. Dazu sollen die mittlerweile ca. 18 Jahre alten jungen Erwachsenen, über die Daten seit dem Alter von 3 Jahren bis zum Alter von 13 Jahren aus den Projekten BiKS[3-10] und BiKSplus[3-13] bereits vorlagen, und deren Eltern zu einem weiteren Messzeitpunkt erneut befragt werden. Weitere Informationen zu BiKSplus[3-18] finden Sie hier.

Im Rahmen von BiKS-8-14 wurden ab Herbst 2005 Kinder aus 155 Grundschulen in Bayern und Hessen untersucht. Die Kinder der 2.395 teilnehmenden Familien besuchten zu Beginn der BiKS-Studie die 3. Klassenstufe. Die Mehrheit der teilnehmenden Kinder wechselte im Sommer 2007 auf eine Schule des Sekundarbereichs über. Diese Kinder wurden zusammen mit ihren Familien bis zum Ende der 9. Klasse begleitet. Neben der regelmäßigen Erfassung der Kompetenzen der Kinder wurden die teilnehmenden Kinder, ihre Eltern sowie ihre Lehrkräfte befragt. Im Fokus des Interesses standen dabei die unterschiedlichen Entwicklungsverläufe von Kindern in Haupt- und Realschulen sowie Gymnasien. Während ein Teil der Schüler:innen im Schuljahr 2012/2013 in das berufliche Bildungssystem wechselte, ging es für den anderen Teil im allgemeinbildenden Schulsystem weiter. Ab diesem Zeitpunkt wurden die Jugendlichen im Rahmen von BiKSplus [8-18] individuell auf ihrem Weg in Richtung Hochschule, Ausbildung und Arbeitsmarkt begleitet.

Weitere Informationen zu BiKSplus [8-18] finden Sie hier.