In memoriam Prof. em. Dr. Klaus Peter Jochum
(19.1.1937 – 7.4.2022)

A brief parting from those dear is the worst man has to fear.
Though grave-diggers’ toil is long, sharp their spades, their muscles strong,
they but thrust their buried men back in the human mind again.
(William Butler Yeats)
Das Institut für Anglistik und Amerikanistik trauert um Herrn Prof. em. Dr. Klaus Peter Jochum, der am 7. April 2022 im Alter von 85 Jahren verstarb. Er hatte von 1978 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 2002 den Lehrstuhl für Englische Literaturwissenschaft inne.
Seine Forschungsinteressen galten insbesondere drei Themenbereichen: William Shakespeare und dem Drama der Renaissance (Habilitation: Discrepant Awareness: Studies in English Renaissance Drama), der Erzählung vom 18. bis ins 20. Jahrhundert sowie dem Werk des irischen Nationaldichters William Butler Yeats (Dissertation: Die dramatische Struktur der Spiele von W.B. Yeats). Die lebenslange Beschäftigung mit dem Werk von Yeats und seiner Wirkung machte ihn zu einem weltweit anerkannten Yeats-Experten.
Ausgehend von der Prämisse, dass das Verstehen des Ganzen auch der Genauigkeit im Detail bedarf und Details nur mit Bezug auf das Ganze Sinn ergeben, brachte er als Hochschullehrer Generationen von Studierenden das genaue Lesen und Denken bei. Mit großer Geduld betreute er Promotionen und Habilitationen auch über seine Emeritierung hinaus. Als Vorgesetzter und Mensch war Klaus Peter Jochum angenehm ruhig und überlegt, geduldig, loyal, tolerant und nachsichtig. Er hörte jedem zu, der ihn um Hilfe bat, nahm sich aller Probleme an und kümmerte sich um alles, ob am Lehrstuhl und in der Anglistik, als Mitglied und Dekan der Fakultät oder als Vizepräsident der Universität. Neben Mitgefühl zeichnete ihn ein außergewöhnlicher Sinn für Humor in allen Lagen aus: Er hatte viel Freude am ironischen Spiel mit Sprache und Bedeutung. Klaus Peter Jochum war ein unermüdlicher Forscher und bei aller – auch körperlicher – Größe sehr bescheiden. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten.
Pascal Fischer, Manfred Krug, Michael Meyer und Isolde Schmidt
(im Namen des Kollegiums)