Kunsthistorische Abendvorträge im SS 2024

Weitere Informationen finden Sie hier!

Donnerstag, 6. Juni 2024, 18 Uhr c.t.

Hörsaal 02.01, Am Kranen 12 (Hochzeitshaus)

Dr. Kathrin Rottmann und Dr. Friederike Sigler (Bochum)

Kunst und Neue Rechte: Ästhetische Multiplikationsprozesse

Zur Durchsetzung neurechter Politik tragen auch Kunst und künstlerische Praktiken bei und zwar auf verschiedenen Ebenen, sei es durch (neu)rechte Künstler:innen, Kunstwerke, Institutionen, Kurator:innen, Multiplikator:innen, Netzwerke, Infrastrukturen, die Kulturpolitik von Parteien, aber auch durch etwas, das wir vorerst als „ästhetische Multiplikationsprozesse“ bezeichnen. Der Vortrag fragt erstens, inwiefern rechte Kunst in der Kunstgeschichte überhaupt Forschungsgegenstand war und (wieder) werden kann. Zweitens nimmt er exemplarisch zwei solcher Multiplikationsprozesse in den Blick.

…………………………………..…………………………………..…………………………

 

Donnerstag, 11. Juli 2024, 18 Uhr c.t.

Hörsaal 02.01, Am Kranen 12 (Hochzeitshaus)

Dr. Anna Knoblauch

Das Petersportal am Kölner Dom – Einblicke in Entwurfs- und Ausführungsprozesse von Architektur und Skulptur

Das Petersportal des Kölner Doms ist das einzige der neun Domportale, das noch im Mittelalter fertiggestellt wurde. Repräsentativ im Südturm der Westfassade gelegen, wurde es mit 39 Skulpturen sowie drei figürlichen Tympanonreliefs ausgestattet. Die Westfassade blieb hingegen weitgehend unvollendet. Aus diesem Grund gewährt das Portal besonders tiefe Einblicke in die Baustelle des Südturms, die ab 1357 qualifizierte Handwerker forderte. Die genaue Analyse von Befunden am Bauwerk und an den originalen Skulpturen sowie Vermessungsergebnisse zeigen, dass das Petersportal aus funktionsfähigen und ineinandergreifenden Systemen von Architektur und Skulptur gebaut wurde. Keines der beiden Portalelemente funktioniert separiert voneinander. Der Anspruch, mit dem die Architektursteine und die Skulpturen dieser Systeme vorbereitet und bearbeitet wurden, konnte kaum höher gesetzt werden. Diesem Prozess sind umfangreiche Planungen und Entwürfe vorausgegangen. Die hierzu noch erhaltenen, mittelalterlichen Architekturzeichnungen geben mehr darüber bekannt, als man zunächst vermuten mag. Der Vortrag gibt einen Einblick in diesen besonderen Bauabschnitt und die Arbeiten der mittelalterlichen Dombaustelle Kölns.