Es ging dabei um die Frage: Textilentwurf, Schneiderei, Modedesign – alles typisch weibliche Tätigkeitsfelder?

Prof. Dr. Hanne Loreck, Wiebke Siem und Prof. Dr. Ada Raev erörterten dies am Beispiel russischer Avantgardekünstlerinnen, darunter Varvara Stepanova und Ljubov‘ Popova, anhand des Gewebes als Material und Metapher bzw. ausgehend von künstlerischen Projekten.

Das breite Spektrum an ästhetischen Praktiken und Strategien zwischen Stoff-, Kostüm- und Modeentwürfen, der Übertragung von Mustern und Ornamenten auf große Flächen und der Konfigurierung von Räumen bis hin zu textilen Objekt- und Rauminstallationen wurde dabei auch im Hinblick auf zivilisatorische, politische und genderspezifische Aspekte befragt.

Das Publikum staunte über das Innovations- und Reflexionspotential, das Künstlerinnen unterschiedlicher Generationen und Herkunft in der Auseinandersetzung mit textilen Praktiken in unterschiedlichen Kunstformen entwickelt haben. Bei Wein und Brezeln tauschte man sich im Anschluss gern über das Gehörte aus.