"Erinnern und Erzählen" lautet der Titel der Festschrift, mit der Godehard Ruppert zu seinem 60. Geburtstag geehrt wurde.

Im Rahmen eines Festprogramms dankte er Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern.

Maßgeblich beteiligt: Roland Kocinas Jazz-Combo.

Rund 80 Gäste kamen zur Feier in den Hörsaal 105.

Take five!

Universitätspräsident Ruppert wurde 60 und dankte seinen Wegbegleitern

Just stop and take a little time out with me. / Oh just take five, just take five! – Im Uni-Alltag ist Brubecks jazziger Aufforderung nur schwer nachzukommen. Die gemeinsame Auszeit, zu der Universitätspräsident Godehard Ruppert anlässlich seines 60. Geburtstags eingeladen hatte, fand denn auch nicht am Geburtstagsmittwoch, den 6. November, statt, sondern am Freitagnachmittag. Geladen waren alle diejenigen, die Ruppert seit seinem Amtsantritt als Rektor der Universität im April 2000 in Ämtern und Gremien begleitet haben: Mitglieder der verschiedenen Universitätsleitungen und Universitätsräte, Dekaninnen und Dekane, Senatorinnen und Senatoren... In den gut 13 Jahren Amtszeit sind das ca. 120 Personen gewesen, erklärte Vizepräsident Sebastian Kempgen in seiner Begrüßung. Etwa 80 waren der Einladung gefolgt. 

Lieder des Dankes

Rupperts Danksagung folgte einem musikalischen roten Faden, dargeboten von Roland Kocinas Jazz-Ensemble. Entlang von fünf Songs erinnerte er sich an gemeinsame Zeiten und Augenblicke. Die musikalischen Reminiszenzen wurden lose mit Erinnerungen an die akademischen Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter verbunden. Den Mitgliedern der Universitätsleitungen dankte er dabei ebenso wie den Weggefährtinnen und Weggefährten in Kommissionen und Gremien. Über die Anwesenheit von Mitgliedern des Kuratoriums freute Ruppert sich besonders: Die auch persönliche Verbundenheit des Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning, des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit und Ehrendoktor der Universität Frank J. Weise sowie des Landtagsabgeordneten Heinrich Rudrof bedeute ihm viel.  

Doch durch die Erinnerungsstraße des Präsidenten flanierten an diesem Nachmittag keineswegs nur hochschulpolitisch bedeutsame Menschen. Zu den unterschiedlichen Passanten, denen er mit ZAZs Liedern Les passant und Dans ma rue dankte, zählte auch sein treuer Stab von Mitarbeiterinnen auf der sogenannten „Bel étage“ sowie das Herausgeberteam der Festschrift, die sich dem Erzählen und Erinnern widmet. Das 500 Seiten starke Buch, das im LIT-Verlag erschienen ist, umfasst neben theologischen auch viele Beiträge aus anderen Disziplinen. Es bietet in 44 Artikeln theologische, geistes-, human- und kulturgeschichtliche Perspektiven auf das Titelthema. Viele der Begleiter auf Rupperts hochschulpolitischem Weg ehren ihn hierin auch als wissenschaftlichen Kollegen.  

Bilder der Erinnerung

Das Titelbild einer mystischen Mühle auf einem mittelalterlichen Kapitell, das Ruppert selbst vor vielen Jahren fotografiert hatte, diente dem Herausgeberteam um Prof. Dr. Konstantin Lindner und Dr. Andrea Kabus nicht nur als Symbol für das inhaltliche Spektrum der Festschrift. Sie nahmen das mittelalterliche Bild für die Wesensverwandlung auch als Ausgangspunkt für ihre Würdigung der akademischen Person: „Die so genannte mystische Mühle kann nicht nur als Symbol für Godehards freundschaftliche Beziehungen gedeutet, sondern auch als Repräsentantin für einen Schwerpunkt seines religionspädagogischen Forschens angesehen werden: sein Interesse an Kirchengeschichte und ihrer religionsdidaktischen Tradierung.“ Der Dankende erhielt so den Dank zurück: „für vielfältigste Unterstützung, wegweisendes Engagement und seine kollegiale sowie freundschaftliche Verbundenheit“.

Eine persönliche Annäherung an die Person Rupperts unternahm der ehemalige Vizepräsident Reinhard Zintl in seiner Laudatio. Anhand von Bildern einer gemeinsamen Reise sowie von Geschichten aus der konfliktreichen Zeit der Einführung von Studienbeiträgen würdigte er Ruppert als durchsetzungsfähigen Präsidenten ebenso wie als fairen, kreativen und menschlichen Freund und Kollegen. Als Politikwissenschaftler gab Zintl dem Präsidenten aber auch zu bedenken: Je länger die Amtszeit, umso größer würde die Asymmetrie der Erfahrung zwischen ihm und den stets wechselnden Personen in Ämtern und Gremien. Er wünsche dem Präsidenten, dass er für die Menschen und die stets wichtigen Routine-Aufgaben in der Institution weiterhin die nötige Geduld aufbringen möge.

Paolo Contes Via con me beendete das musikalische Geburtstagsprogramm, das mit dem Song Sotto stelle del Jazz des italienischen Liedermachers begonnen hatte. Ruppert verriet: Es ist der Klingelton für seine Frau und seine Kinder. Er erinnere ihn auch daran, dass er seinen Weg nicht zuletzt seiner Familie verdanke.