Im Studiengang Kommunikationswissenschaft werden auch Übungen zur Radiomoderation angeboten (Fotos: Dustin Hemmerlein)

Heute stehen den Studierenden auf der Erba-Insel ein Rezeptionslabor, ein Multimedialabor sowie die Lehrredaktion zur Verfügung. Dort können sie eigene Studien durchführen und journalistisches Handwerkszeug erlernen.

das Team der Bamberger Kommunikationswissenschaft (Foto: Hendrik Steffens)

Manfred Rühl (Foto: privat)

Happy Birthday, Kowi!

Bamberger Kommunikationswissenschaft feiert 30. Geburtstag

Die Bamberger Kommunikationswissenschaft bildet für Kommunikationsberufe im weitesten Sinne aus. Während die klassischen Medien anfangs noch das Haupttätigkeitsfeld für die Absolventen waren, arbeiten heute die meisten Studierenden nach ihrem Abschluss in der Organisations- und Unternehmenskommunikation; dort sind sie häufig für PR und Werbung, zunehmend auch für interne Kommunikation verantwortlich.

Angesichts der vielfältigen Berufsperspektiven ist die studentische Nachfrage groß: Im Wintersemester 2013/14 verzeichnet die Kommunikationswissenschaft 654 Bachelorstudierende im Haupt- oder Nebenfach. Damit stellt das Fach den größten Bachelorstudiengang innerhalb der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften. Der Master Kommunikationswissenschaft ist mit derzeit 92 Studierenden der zweitgrößte der Fakultät.

Von Beginn an beliebtes (Neben-)Fach

Inzwischen ist die Bamberger Kommunikationswissenschaft 30 Jahre alt. Von einem Dienstleister für andere Fächer hat sie sich zu einem eigenständigen Hauptfach entwickelt. Fast 25 Jahre lang konnte man Kommunikationswissenschaft ausschließlich als Schwerpunkt Journalistik im Rahmen des Diplomstudiengangs Germanistik oder als Schwerpunkt Kommunikation und PR im Rahmen des Diplomstudiengangs Soziologie studieren sowie als Nebenfach im Magisterstudium. „Über Jahre hinweg war Kommunikationswissenschaft das nachfragestärkste Neben- oder Schwerpunktfach“, erklärt Anna Maria Theis-Berglmair, die seit 1996 die Professur für Journalistik innehat.

Nach der Emeritierung von Manfred Rühl im Wintersemester 1998/99 trat zum Sommersemester 2001 Rudolf Stöber die Lehrstuhlnachfolge an. Mit der Einrichtung weiterer Stellen, der Professur für Kommunikatorforschung im Jahre 2009 unter der Leitung von Markus Behmer und der Professur für Rezeptions- und Wirkungsforschung im Jahre 2013, die Carsten Wünsch innehat, sowie weiterer Mitarbeiterstellen wurde das Fach auch personell in die Lage versetzt, die Umstrukturierung von Studiengängen im Zuge der Bologna-Reform zu realisieren.

Umstrukturierungen im Zuge von Bologna

Mit der Umstellung der Studiengänge auf Bachelor und Master konnte erstmals ein eigenständiges Hauptfach Kommunikationswissenschaft etabliert werden. Im Wintersemester 2007/08 startete zunächst der Masterstudiengang Kommunikationswissenschaft. Mit dem Hinzukommen der Professur für Kommunikatorforschung im Jahr 2009 war es zusätzlich möglich, einen eigenständigen Bachelorstudiengang anzubieten. Das Lehrangebot konnte nochmals deutlich ausgebaut werden, als im Sommersemester 2013 Professor Carsten Wünsch den Ruf auf die neugeschaffene Professur für Rezeptions- und Wirkungsforschung annahm. Damit wurde gleichzeitig die Methodenausbildung deutlich gestärkt.

Gelungene Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis

Einen wichtigen Grund für die anhaltende Beliebtheit des Studienfaches Kommunikationswissenschaft sieht Theis-Berglmair in einer gelungenen Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis: Viele Abschlussarbeiten entstehen in Kooperation mit Verlagen und anderen Unternehmen, Veranstaltungen zu Pressearbeit und Medienrecht werden von Lehrbeauftragten aus der Praxis gehalten. Übungen wie Videoerstellung und -bearbeitung, Moderation im Radio oder Hörspielproduktion finden im neuen Multimediastudio oder in der Lehrredaktion an der Weberei statt. Zurzeit dreht hier eine Gruppe Bachelorstudierender einen Imagefilm über die Bamberger Kommunikationswissenschaft. Darüber hinaus werden die gegenwärtigen Veränderungen der Kommunikation in vielen Anwendungsbereichen theoretisch reflektiert.

Symposium zu Ehren Rühls

Dass die Bamberger Kommunikationswissenschaft heute so gut aufgestellt ist, ist nicht zuletzt das Verdienst seines Begründers. „Professor Rühl hat das Fach seit seiner Berufung im Oktober 1983 nach Bamberg, aber auch schon vorher, stark geprägt“, erklärt Theis-Berglmair. Für die Grundlagenforschung im Bereich von Journalismus und Public Relations leistete er zentrale Beiträge und zählt damit zu den „Riesen“ des immer noch jungen Fachs. Als einer der ersten in Deutschland befasste er sich mit der Relevanz von Organisationen für die Arbeit von Journalisten. Zahlreichen Studierenden half er auf ihrem Weg in ganz unterschiedliche Kommunikationsberufe: „Papa Rühl“ ist für viele seiner Studierenden ein feststehender Begriff.

Herzliche Einladung zum Symposium „Denkzeuge“

Am 30. Januar 2014 veranstaltet die Kommunikationswissenschaft unter dem Titel Denkzeuge ein Symposium zu Ehren ihres Begründers in Bamberg. Weggefährten und Kollegen werfen in Vorträgen einen Blick auf Rühl als akademischen Lehrer, wissenschaftlichen Publizisten und geschätzten Kollegen. Das Symposium beginnt um 14.30 Uhr im neuen Institutsgebäude An der Weberei 5, Raum 0.019 (Erdgeschoss). Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen!

Hinweis

Diesen Text verfasste Andrea Lösel für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.