Gut gelaunt starteten die „Erstis“ in die Veranstaltung! (Fotos: Andrea Müller)

Die Universitäts-Leitung, Festredner Jorge Groß und Heinrich Kemmer von der Stadtbau GmbH sind zur Begrüßung gekommen.

Wippende Füße und ein Lächeln auf den Lippen: Unsere Jazz-Combo.

Auf der Infomesse stellten sich die Einrichtungen von Universität und Stadt sowie die Studierendengruppen vor.

- Maike Bruns

Vom Früchtchen zum Spalierobst

Universität begrüßt Erstsemester und deren Eltern

„Eure Stunde X hat geschlagen! Früchtchen seid ihr und Spalierobst müsst ihr werden.“ Mit einem Zitat von Erich Kästner begrüßte der Präsident der Universität Bamberg Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert die Erstsemester am vergangenen Freitag, den 12. Oktober 2012, im Audimax der Universität. Etwa 1600 junge Erwachsene haben sich insgesamt für das Wintersemester 2012/2013 im ersten Hochschulsemester neu eingeschrieben und bevölkern nun die drei Universitätsstandorte in der Innenstadt, in Bamberg-Ost und auf der ERBA-Insel.

Universität ist keine Konservenfabrik

 „Aufgeweckt wart ihr bis heute, und einwecken wird man euch ab morgen!“ Vom Früchtchen zum Spalierobst: Kästner schildert die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen als Weg in die Konservenbüchse, der mit Institutionen, gesellschaftlichen Normen und Regeln gepflastert ist. „Wir wehren uns aber gegen alle Versuche, die Uni zu einer Konservenfabrik zu machen“, versicherte Ruppert den neuen Studierenden. Er rief vielmehr dazu auf, trotz Vorgaben den eigenen Weg zu finden und zu gehen und auch ein Leben außerhalb der Universität zu leben. „Der Mensch soll lernen, nur die Ochsen büffeln“, zitierte Ruppert Kästner weiter.

Auch Oberbürgermeister Andreas Starke und Studierendenvertreterin Anna-Mitschka Dietrich begrüßten die neuen Studierenden. So bat der OB die „Neuen“, sich doch möglichst bald mit Hauptwohnsitz in Bamberg anzumelden und lockte mit den „Schecks in the city“, Einkaufsgutscheine, die alle Neubürger erwarten. Dietrich sprach vom Blick raus aus der Konserve und rief zu Engagement in der Hochschulpolitik auf: „Wer, wenn nicht ihr, sollt und könnt die Studiensituation nachhaltig beeinflussen und verbessern?!“.

„Evolution verstehen“

Beim Festvortrag von Prof. Dr. Jorge Groß zeigte sich dann, dass Früchtchen nicht gleich Früchtchen ist: „Evolution verstehen“ lautete der Titel seines Festvortrags und anschaulich erläuterte er anhand der vielen, sehr unterschiedlich aussehenden Hände aller Personen im Saal die darwinsche Theorie der Variation innerhalb von Populationen. Er nahm seine Zuschauer mit auf eine Reise durch das Leben von Charles Darwin und die Entstehung seiner Theorien, die er im Anschluss anschaulich erläuterte. Das humorvolle Fazit von Groß: „Begeben Sie sich auf eine (Wissens)reise, bei der Skepsis angebracht ist. Blamieren Sie sich einmal am Tag und vernetzen Sie sich mit anderen“.

Wenn es um Wissenswertes rund um Stadt und Uni geht, darf natürlich auch eine kleine Einführung in den fränkischen Sprachgebrauch nicht fehlen. Heinrich Kemmer, Direktor der Stadtbau GmbH und einmal im Jahr, pünktlich zur Erstsemesterbegrüßung, der hochoffizielle Inhaber des „Virtuellen Lehrstuhls zum Schutz der fränkischen Kultur unter besonderer Berücksichtigung der Bamberger Mundart“, präsentierte gewohnt humorvoll seine Art des sprachlichen Eingewecktwerdens, indem er den neuen Studierenden mitteilte, wie sie sich hierzulande „stilvoll“ verständigen können.

Besonders begeistert zeigte sich das Publikum von der Jazz-Combo, die unter der Leitung von Roland Kocina für gute Stimmung sorgte. Im Anschluss konnten alle Früchtchen auf der Infomesse Informationen sammeln: Einrichtungen von Universität und Stadt sowie zahlreiche Studierendengruppen stellten ihre Arbeit vor. Hier bot sich außerdem die Gelegenheit, Kommilitonen kennenzulernen: „Ich bin jetzt schon begeistert von der Uni“, erzählte Kristin Schwartzer aus Hannover, „alle kümmern sich, ich fühle mich bestens aufgehoben und die Sprache hier klingt so niedlich“.

„Äußerst sympathische Bildungseinrichtung“

Am Samstag starteten die Eltern der „Erstis“ durch. Der Eltern-Tag bot ihnen die Gelegenheit, sich über die Universität und das Studium ihrer Sprößlinge zu informieren: Vizepräsident für Lehre Prof. Dr. Sebastian Kempgen stellte die Universität mit Leitbild, Ausrichtung und Studiengängen vor, das akademische Auslandsamt präsentierte die Partneruniversitäten und internationalen Austauschprogramme und das Sprachenzentrum warb für sein Angebot an Sprachkursen. Zum Schluss bot sich in gemütlicher Runde bei Getränken und Häppchen die Gelegenheit zum Gespräch: „Die Uni Bamberg präsentiert sich hier als eine äußerst sympathische Bildungseinrichtung“, betonte Johannes Fundermann aus Bochum.

Und so heißt es, mit Erich Kästner gesprochen, für alle Neulinge an der Universität Bamberg: „Da sitzt ihr nun, alphabetisch oder nach der Größe sortiert, zum ersten Mal auf diesen harten Bänken“ – und auf geht’s ins Studentenleben, ihr Früchtchen!