Stephan Opel (HDE Logistik GmbH) im Gespräch mit Margarethe Volk (Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim) und Maike Andresen. (Fotos: Andrea Lösel)

Unternehmensvertreter von Rakuten, TeleSys, HDE Logistik GmbH, Schmetterling und medatixx informierten über Karriereperspektiven in der Region.

Im Anschluss an die Diskussion konnten Studierende mit den Unternehmensvertretern ins Gespräch kommen.

Berufsperspektiven in der Region

Podiumsdiskussion mit Vertretern regionaler Unternehmen

Die Region Bamberg und Forchheim ist weit über ihre Grenzen hinaus für ihren Freizeitwert bekannt. Der Steigerwald und die Fränkische Schweiz sind ein Eldorado für Wander- und Kletterfreunde. Die fränkische Küche und Bambergs Bierkultur dürfen sich zahlreicher Freunde rühmen. Auch Sandkerwa und Annafest ziehen jedes Jahr zahlreiche Besucher an. „Doch in erster Linie ist die Region für ihre starke Wirtschaftskraft bekannt“, so Margarethe Volk von der Wirtschaftsregion Forchheim-Bamberg GmbH bei der Podiumsdiskussion mit Unternehmensvertretern im Rahmen der Career Days. In der Wirtschaftsregion Bamberg-Forchheim (WiR) ist eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen ansässig und sorgt für beeindruckende Exportzahlen. Europas größtes Musikhaus hat seinen Sitz in Bamberg. Jeder zweite ABC-Schütze in Deutschland tritt mit einer Schultüte aus Bamberg den ersten Schultag an. Telefonchipkarten aus der Region sind weltweit im Einsatz.

Mittelstand als Karriereperspektive

Die Devise vieler Studienabsolventen lautet jedoch nach wie vor „Je größer, desto besser“: Auf der Rangliste der Wunscharbeitgeber stehen große Konzerne ganz oben. Was dabei oft außer Augen gerät: In Sachen Qualität, Innovation und Karriereperspektiven können viele deutsche Mittelständler durchaus mithalten. „Viele Studierende kennen die Möglichkeiten, die unsere Region bietet, nicht“, bedauerte Prof. Dr. Astrid Schütz, Vizepräsidentin Forschung. Im Rahmen der Podiumsdiskussion informierten mit Rakuten, TeleSys, HDE Logistik GmbH, Schmetterling Reise- und Verkehrs-Logistik und medatixx fünf im Raum Bamberg-Forchheim ansässige „hidden champions“ über Karrierechancen und Entwicklungsperspektiven in der Region.

Experten in ihrer Nische

„Von den Ärzten kennt uns jeder, von den Studierenden kaum“, berichtete Ursula Vogler. Sie ist Personalmanagerin bei mediatixx. Mit einem Marktanteil von mehr als 20% gehört medatixx zu den führenden Anbietern von IT-Leistungen für die deutsche Arztpraxis. Auch das Unternehmen TeleSys ist in seinem Bereich längst eines der großen: In Nordbayern stellt TeleSys das führende Systemhaus für Telefonanlagen, Netzwerktechnik und Kommunikationssoftware dar.

Hinter dem Namen Schmetterling verbirgt sich das größte unabhängige, mittelständische Touristik-Vertriebsunternehmen Deutschlands mit Sitz im fränkischen Geschwand. Die 1999 gegründete HDE Logistik GmbH wickelt Logistikprojekte ab. Geschäftsführer Stephan Opel betonte: „Wir sind nicht nur regional sondern auch bundes- und europaweit unterwegs.“ Der Online-Händler Rakuten ist nach Amazon und eBay sogar das dritte große E-Commerce Unternehmen weltweilt. Der Global Player verfügt am Standort Bamberg mit 126 Mitarbeitern jedoch über eine angenehm familiäre, mittelständische Atmosphäre.

Offenheit für Studienfächer

Alle fünf Unternehmen bieten nicht nur IT-Spezialisten und Betriebswirtschaftlern interessante Berufsperspektiven. „Es kommt nicht ausschließlich auf die fachliche Ausbildung an“, lautete der einhellige Tenor der Unternehmensvertreter. „Für uns zählen Lern- und Veränderungsbereitschaft und Begeisterungsfähigkeit mehr als Noten und Studienabschlüsse“, so Vogler (medatixx). „Bei uns im Mittelstand gibt es Querwege“, betonte auch Gerhard Förtsch, Geschäftsführer von TeleSys: „Vorgefertigte Karrieren gibt es eher bei Großkonzernen.“ Im Team von TeleSys sind neben klassischen IT-lern auch ein Jurist, eine Psychologin und ein Lehrer beschäftigt.

Führungsverantwortung und Entfaltungsmöglichkeiten

Opel (HDE Logistik GmbH) betonte die frühe Führungsverantwortung und ein spannendes, vielseitiges Aufgabenfeld als Pluspunkte einer Karriere im Mittelstand: „Wir brauchen Mitarbeiter, die selbstverantwortlich arbeiten und Verantwortung übernehmen wollen.“ In Großkonzernen arbeite man am Anfang oft nur an einem sehr speziellen Problem, entwickele oder optimiere dann eine ganz bestimmte Lösung. Erst mit einigen Jahren Berufserfahrung habe man gute Möglichkeiten, Fach- oder Führungsverantwortung zu übernehmen. „Im Mittelstand kann man sehr viel schneller Verantwortung übernehmen und hat darüber hinaus häufig einen direkten Draht zur Geschäftsführung.“

Berufsperspektiven und Abschlussarbeiten

Das Fazit der Podiumsdiskussion lautete: Gerade im Mittelstand gibt es viele Jobs, die äußerst anspruchsvoll sind, ein hohes Maß an unternehmerischer Verantwortung bieten - und gut bezahlt werden. Auf Tuchfühlung mit den Unternehmen zu gehen, bietet sich jedoch bereits vor Studienabschluss an. Alle fünf Vertreter betonten die Möglichkeit, in ihrem Unternehmen eine Abschlussarbeit zu verfassen. Auch Praktika sind grundsätzlich möglich.

Hinweis

Diesen Text verfasste Andrea Lösel für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

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