PUSh will Nachwuchswissenschaftlerinnen gezielt fördern (Fotos: Rainer Schönauer).

Die drei stolzen Preisträgerinnen (vorne Mitte, v.l.n.r.) Li Xiang, Kathrin Röder und Petra Herrmann mit Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert (li.). Frauenbeauftragte Prof. Dr. Margarete Wagner-Braun (hinten, li.), stellv. Frauenbeauftragte Prof. Dr. Mirjam Schambeck (hinten, re.) und Kanzlerin Dr. Dagmar Steuer-Fließer (vorne, re.)

- Eva Schenk

Ein „PUSh“ in Richtung Forschung

Preis soll Frauen ermutigen, ihre wissenschaftliche Karriere fortzusetzen

Der Preis der Universitätsfrauenbeauftragten für Studentinnen mit hervorragenden Leistungen (kurz: PUSh) wurde dieses Jahr bereits zum dritten Mal vergeben. Die feierliche Preisverleihung fand am 30. November in der Aula der Universität Bamberg statt. Auch diesmal stieß die Initiative auf große Resonanz: Insgesamt bewarben sich 47 Absolventinnen mit ihren Abschlussarbeiten. Davon wurden drei aus den Fachgebieten Germanistik, Psychologie und Wirtschaftsinformatik prämiert. „Bei so vielen herausragenden Arbeiten fiel es uns als Jury nicht leicht, die besten drei auszuwählen“, betonte Prof. Dr. Margarete Wagner-Braun in ihrer Festrede.

Frauenförderung liegt der Universität am Herzen

Auch Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, der einen der drei Preise stiftete, ging in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Frauenförderung ein. „Es ist wichtig, begabte Frauen so früh wie möglich zu unterstützen und sie für die Forschung zu gewinnen.“ Margarete Wagner-Braun zeigte in ihrer Festrede am Beispiel des Nobelpreises auf, wie selten Frauen in der Vergangenheit für ihre wissenschaftlichen Leistungen geehrt wurden: Seit der erstmaligen Verleihung im Jahr 1901 wurde der Preis bereits an 763 Männer verliehen – aber nur an 41 Frauen. Gerade der Nobelpreis zeige aber deutlich, so Wagner-Braun, dass es in allen wissenschaftlichen Bereichen begabte Frauen gebe. Dieses Potenzial müsse genutzt werden. „Frauenförderung kann auf unterschiedliche Art und Weise statt finden. Mit dem PUSh-Preis wollen wir überdurchschnittliche Absolventinnen dazu ermutigen, der Wissenschaft treu zu bleiben.“

Hervorragende Arbeiten aus unterschiedlichen Fachbereichen

Im Anschluss an die Festrede hielt Prof. Dr. Mirjam Schambeck die Laudationes und die drei Preisträgerinnen stellten ihre Abschlussarbeiten vor. Diplom-Germanistin Petra Herrmann wurde für ihre Arbeit „Schriftverkehr geKUTSCHERt – Briefedition am Beispiel der Briefe von und an Artur Kutscher“ ausgezeichnet. Bereits als studentische Hilfskraft recherchierte sie nach Briefen von und an den Münchener Literatur- und Theaterwissenschaftler. In ihrer Diplomarbeit kommt sie zu dem Schluss, dass es am sinnvollsten sei, die verschiedenen Schriftstücke in einer Studienausgabe zu veröffentlichen. Man könne davon ausgehen, dass eine solche Veröffentlichung in Fachkreisen auf großes Interesse stoßen würde. Begutachtet wurde die Arbeit von Prof. Dr. Andrea Bartl, Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft.

Kathrin Röder beschäftige sich in ihrer Diplomarbeit mit der Prävention von Essstörungen. In ihrer Abschlussarbeit mit dem Titel „Durchführung und Evaluation eines Internet-basierten Programms zur Prävention von Essstörungen an einer Stichprobe junger Bamberger Frauen mit subklinischer Symptomatik“ untersuchte die Diplom-Psychologin, ob das Internet-basierte Programm „Student Bodies“ Frauen mit subklinischer Essstörungssymptomatik dabei helfen kann, ihr Essverhalten zu normalisieren. Das Fazit der Arbeit: Das Student Bodies Programm kann Frauen tatsächlich dabei unterstützen, krankhafte Symptome abzubauen. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr. Hans Reinecker, Lehrstuhl für Klinische Psychologie.

Abschließend stellte die dritte Preisträgerin, Li Xiang, dem Publikum ihre Diplomarbeit mit dem Titel „Entwicklung eines unternehmensspezifischen  Referenzmodells für den After Sales-Service in der Kosmetikindustrie“ vor. Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Elmar Sinz vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik betreut. Li Xiang entwickelte im Rahmen ihrer Diplomarbeit Gestaltungsempfehlungen für den After-Sales-Service eines globales Unternehmens. Um diesen möglichst effizient und zufriedenstellend zu gestalten, sei es vor allem wichtig, Arbeitsabläufe zu harmonisieren und somit ein einheitliches Bild des „global players“ zu vermitteln. Ob ihr Referenzmodell auch auf andere Rohstofflieferenten übertragbar sei, lies die Diplom-Wirtschaftspädagogin offen.