Makedonienexkursion 2015

Weil's in den Vorjahren (2008, 2013, 2014) so schön war, gleich noch einmal: eine Makedonienexkursion! Vom 30. Mai bis zum 6. Juni flog die Exkursionsgruppe der Slavischen Sprachwissenschaft unter Leitung von Prof. Kempgen (mit Unterstützung von Anna-Maria Meyer) auf den Balkan. Im Vorfeld hatte es einige Besorgnisse gegeben, wie sich die politische Lage in Makedonien entwickeln würde: nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen in Kumanovo hatten sich Pro- und Contra-Regierungsgruppen in Skopje vor dem Parlament versammelt. Alle Befürchtungen erwiesen sich jedoch als gegenstandslos, denn das Camp der Regierungsgegner im Park vor dem Parlament glich eher einem Happening: laute Balkan-Musik umdröhnte die Campenden, die in ihren Zelten saßen, im Freien grillten oder Tischtennis spielten.

Die Stationen der Rundreise waren diesmal mit Bedacht etwas anders gewählt worden: mit der Roma-Siedlung Shuto Orizari (oder einfach Shutka genannt) stand ein Ziel auf dem Programm, das abseits der normalen touristischen Pfade liegt. Dort gab es eine sachkundige Führung zu Bildungs- und Kultureinrichtungen durch einen Ortsansässigen, zu dem vorher über einen deutschen Journalisten Kontakt hergestellt worden war.

Die zweite Besonderheit war das Bergdorf Vevčani, etwa 10 km von Struga am Ohrid-See entfernt. Dieser Ort ist für seinen traditionsreichen Karneval im Januar bekannt, genauso aber auch für die Eigensinnigkeit seiner Bewohner, die ihr Dorfgebiet sogar zu "Republik" erklärt haben und eigene Pässe ausgeben. Das hat u.a. mit Wasserrechten zu tun, denn das Dorf ist reich an Quellen, die auch die Regierung gerne angezapft hätte.

Die drei Stationen, an denen auf der Rundreise übernachtet wurde, waren - natürlich - die Hauptstadt Skopje, das bekannte Ohrid am gleichnamigen See, und die Unistadt Bitola, wo die Gruppe auch vom Rektor empfangen wurde. Stopps wurden in Tetovo, Struga, Sv. Naum und am Prespa-See eingelegt.

Viele einzelne Ereignisse und Begebenheiten füllten die Reise an, auf der die Kulturgeschichte des Landes im Wortsinne "erfahren" wurde. Dabei hatten die Teilnehmerinnen sich die Kenntnisse selbst erarbeitet: vor Ort wurden die Referate zu Gehör gebracht, sachkundig unterstützt vom Lehrstuhlteam, das sowohl Essens- wie Shopping-Tipps liefern konnte. Ab und zu ein Picknick mit Einkäufen vom Bazar, türkische Tees und schwarze Kaffees mit viel Satz (zum Lesen) boten Stärkung zwischen allen kulturellen Aktivitäten, Besichtigungen und Fußmärschen.

Alle Teilnehmerinnen waren nach der Woche voll von neuen Eindrücken und Inspirationen für ihr weiteres Studium.