Das Referat

Das Referat ist die mündliche Präsentation der Ergebnisse einer wissenschaftlichen Arbeit. Voraussetzung für ein gutes Referat ist nicht nur die Durchdringung eines Themenbereichs, sondern auch die Systematisierung des zur Verfügung stehenden Materials unter einer bestimmten Fragestellung. Bei Überlänge oder gar unkontrollierter Ausdehnung des Vortrages besteht die Gefahr des 'Abschaltens' der Zuhörer/innen. Die Referenten 'erreichen' ihre Zuhörerschaft nicht mehr oder diese verschafft sich durch Zwischenfragen selbst 'Atempausen'. Die Präsentation auch komplizierter Themen soll etwa 30 Min. nicht überschreiten. Daran schließt sich eine Diskussionsphase an.
Die ReferentInnen müssen sich deshalb zunächst selbst darüber klar werden, was sie den ZuhörerInnen vermitteln wollen. Eine Überfrachtung der Zuhörer/innen mit zusammenhanglosen Details ist in jeden Fall zu vermeiden. Darum erfordert Arbeitsgruppenarbeit intensive Vordiskussion, in der eine präzise Gliederung und ein klarer Argumentationsfaden für ein Referat entwickelt werden müssen. Etwaig bestehende inhaltlich begründete Meinungsverschiedenheiten müssen dabei nicht 'geglättet' werden, sondern können gut in die Präsentation eingebaut werden.
Ein gutes Referat läßt den/die ZuhörerIn von Anfang an nicht im Unklaren über Thema ("Wir befassen uns mit dem Thema: 'Die NATO nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes'"), Fragestellung ("Warum existiert die NATO nach dem Zusammenbruch des Warschauer Paktes weiter ?") und Vorgehen ("und gehen dabei in folgenden Schritten vor: 1., 2.,3..."). Wichtig ist in jedem Fall ein möglichst prägnantes, die Argumentation bündelndes Fazit, ohne das eine Diskussion oft nicht in Gang kommt. Eine sich anschließende rege Diskussion ist (unabhängig vom Tenor der Diskussionsbeiträge) immer ein positives feedback auf eine gelungene Präsentation.
Wird ein Referat durch ein Thesenpapier begleitet, müssen sich beide Produkte wissenschaftlichen Arbeitens eng auf einander beziehen. Oft ist das Referat dann kaum mehr als die mündliche Erklärung der schriftlichen Thesen.


 

Das Thesenpapier


Das Thesenpapier ist die inhaltliche Bündelung des (insgesamt wesentlich ausführlicheren) Referats. Es unterstützt das Zuhören, erlaubt das 'Mitlesen' und erübrigt das Mitschreiben. Es soll die ZuhörerInnen zur Diskussion anregen. Ein Thesenpapier muß sich deshalb eng an die mündliche Präsentation anlehnen und soll keine zusätzlichen Informationen enthalten.
Eine Thesenpapier besteht aus Thesen. Thesen sind Sätze, die des Beweises bedürfen und zum Zweck des Beweises aufgestellt werden, also Behauptungen, die kurz, prägnant, auch provokativ sind (Beispiel: "Die NATO braucht friedensschaffende Einsätze, um ihre Existenz zu sichern") und argumentativ begründet werden sollen ("..weil sie andernfalls ohne Aufgabe dastünde").
Dagegen handelt es sich bei Sätzen wie "Rom ist die Hauptstadt Italiens" nicht um Thesen, sondern um Tatsachenbehauptungen ! Auf das Thesenpapier gehören keine Tatsachenbehauptungen. Desgleichen nicht Tabellen, Zeitreihen, Graphiken etc. (Diese können, wenn nötig, separat verteilt werden.)
Die Thesen müssen entweder aus sich selbst heraus klar sein oder von kurzen Begründungen begleitet werden. Sie müssen in jedem Fall im Referat begründet werden. Auf das Thesenpapier gehören deshalb keine provokativen Behauptungen, die durch die Präsentation nicht wirklich begründet worden sind (unabhängig davon, ob sie grundsätzlich begründbar wären).
Die Thesen sollen so ausgewählt und arrangiert werden, das der Argumentationsgang der mündlichen Präsentation ("der rote Faden") sichtbar wird.
Das Thesenpapier soll mindestens folgende Angaben enthalten: Thema, konkrete Fragestellung, Namen der Arbeitsgruppenmitglieder.
Es soll 1-2 Seiten lang sein und in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen (evt. verkleinert).

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