Die Vortragsreise von Prof. Bedford-Strohm nach Pretoria und Stellenbosch (Südafrika)

Anfang August 2006 wurde Herr Bedford-Strohm als Vortragender bei den "David de Villiers Memorial Lectures" nach Pretoria und Stellenbosch (Südafrika) eingeladen und hat die Einladung angenommen. Die Vorträge widmeten sich den Themen "Nurturing Reason. The Public Role of Religion in the Liberal State" und "Public Theology and the Global Economy. Ecumenical Social Thinking between Fundamental Criticism and Reform".

Prof. Dr. Henrik Bosman, Universität Stellenbosch, begrüßte Herrn Bedford-Strohm zu der Vorlesungsreihe, die in Erinnerung an Prof. Dr. David de Villiers eingerichtet wurde. Er hat an der Universität Stellenbosch Praktische Theologie gelehrt.

Herr Bedford-Strohm hat dabei einen ganztägigen Workshop zum Thema "Die Kirche in Südafrika und globale Entwicklungen" geleitet, der von der gleichnamigen theologischen Arbeitsgruppe der Universitäten Stellenbosch und Pretoria organisiert wurde.

Der "Workshop" bringt Universitätstheologen und kirchliche Würdenträger zusammen, um gemeinsam die Folgen der Globalisierung auf die südafrikanische Theologie und Kirche zu analysieren und nach Orientierungen für das künftige kirchliche und akademische Handeln zu suchen.

Der erste Vortrag hat sich mit verschiedenen Defintionen der Rolle von Religion in demokratischen Gesellschaften beschäftigt und bringt einen theologischen Vorschlag zur positiven Bestimmung dieser Rolle ins Gespräch. Hier steht also der politische Aspekt der Globalisierung im Vordergrund. Der zweite Vortrag widmet sich dem wirtschaftlichen Aspekt der Globalisierung. Er thematisierte die gegenwärtige Diskussion über die Globalisierung, wie sie in der weltweiten Ökumene geführt wird.

Auf der Vollversammlung des Weltkirchenrates im brasilianischen Porto Alegre (Februar 2006) zeigten sich zwei verschiedene Tendenzen in der Beurteilung der Globalisierung: Einerseits betonen die Kirchen der südlichen Hemisphäre die nachteiligen und teils katastrophalen Folgen der Globalisierung und des wirtschaftlichen Liberalismus. Andererseits fordern die Kirchen der nördlichen Hemisphäre zwar ebenfalls dringend mehr wirtschaftliche Gerechtigkeit, aber sie stellen das System, das die Globalisierung trägt, nicht grundsätzlich in Frage. Daraus ergibt sich eine Herausforderung für die weltweite Ökumene: Sind die beiden Perspektiven unvereinbar? Oder gibt es eine gemeinsame Grundlage, die zu einer ausgewogenen Beurteilung der Globalisierung und einer gemeinsamen ökumenischen Orientierung führen kann?

Nach den beiden Vorträgen in Pretoria und in Stellenbosch hat Herr Bedford-Strohm auf Einladung von Prof. Dr. Piet Naudé,  Professor an der Nelson Mandela Metropolitan University, noch einen Vortrag in Port Elizabeth gehalten.

Informationen zur Theologie an der Universität Pretoria finden Sie hier, Informationen zu Stellenbosch hier.

 Hier finden Sie Informationen über Prof. Piet Naude, der an der Nelson Mandela Metropolitan University lehrt (auf die Homepage dieser Universität können Sie so gelangen).