Langfristige bereichsspezifische und globale Effekte frühkindlicher Entwicklungen und Bildungserfahrungen: Eine interdisziplinäre Längsschnittstudie.

BiKSplus[3-13] ist die erste nationale Studie, die sich mit der langfristigen Bedeutung früher Kompetenzen und früher Erfahrungen in den Lernumwelten Familie und Kindergarten für verschiedene Entwicklungsbereiche im frühen Jugendalter beschäftigt.

Die Studie startete im Jahr 2005 mit 547 Kindern im Alter von rund 3 Jahren, ihren Familien und dem pädagogischen Personal in den Kindergärten und wurde bis zum Ende der Grundschulzeit der Kinder fortgeführt. Kinder, Eltern, Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte wurden über diesen Zeitraum immer wieder befragt und um ihre Einschätzung zu bildungsrelevanten Themen gebeten.

Die Ergebnisse der Studie zeigen z.B., dass die Kompetenzen im schriftsprachlichen Bereich (z.B. Kenntnis von Buchstaben, Erkennen von Reimen), die vor der Einschulung erlangt wurden, mit der  Lesegeschwindigkeit in der 2. Klasse in Beziehung stehen. Darüber hinaus deuten die Ergebnisse der BiKS-Studie darauf hin, dass die Qualität des Kindergartens nicht nur mit den frühen mathematischen Kompetenzen im Kindergartenalter (z.B. Zählen, Zahlen und Erkennen von Mengen), sondern auch mit den fortgeschritteneren mathematischen Kompetenzen im Grundschulalter (addieren und subtrahieren) in Beziehung steht.

Ob diese Beziehungen auch noch nach dem Übertritt auf die weiterführenden Schulen zu entdecken sind, war eine Frage der Studie BiKSplus[3-13].

Dazu wurden diejenigen Eltern und Kinder erneut um Teilnahme an der Studie gebeten, die bislang an der Studie teilgenommen hatten, und zu zwei Zeitpunkten im Herbst 2014 und Herbst 2015 erneut befragt. Die Kinder befanden sich zu großem Teil zu diesen Zeitpunkten in der 7. bzw. 8. Klasse und waren ca. 12 bzw. 13 Jahre alt. Im Vordergrund bei der Befragung standen Aspekte der sprachlichen, mathematischen und sozial-emotionalen Entwicklung, die Zufriedenheit mit Schule, Freundeskreis und dem Leben sowie Aspekte der Freizeitgestaltung und der schulischen Leistungen.

Die erneute Datenerhebung ermöglichte durch das Vorliegen der bereits vorhandenen, qualitativ hochwertigen Längsschnittdaten eine – in Deutschland bislang einmalige – Analyse von Entwicklungsverläufen von Kindern im Alter zwischen 3 und 13 Jahren und der Effekte ihrer individuellen Lernumwelten.

Wir danken den beteiligten Kindern, Eltern, Erzieherinnen, Grundschullehrkräften, Schulleiter:innen sowie den Schulämtern und Kultusministerien für ihre Unterstützung und Kooperation, ohne die diese Studie nicht möglich gewesen wäre.